Bei jüngeren Menschen wird Levodopa hingegen nur sehr zurückhaltend angewendet, da das Präparat nach einigen Jahren wirkungslos werden und selbst Bewegungsstörungen auslösen kann.
Warum bekommen Sie L-Dopa statt Dopamin?
Bei Patienten mit Morbus Parkinson verringert sich im Verlauf der Krankheit die Zahl Dopamin produzierender Zellen. Dadurch sinkt der Dopaminspiegel im Gehirn. Deshalb wurde schon früh versucht, die Erkrankung mit Dopamin zu behandeln. Dieser Wirkstoff ist jedoch nicht fähig, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und ins Gehirn zu gelangen. Somit hat es auch keinen Effekt auf Parkinson-Kranke. L-Dopa überwindet hingegen die Blut-Hirn-Schranke und wandelt sich dort in den Botenstoff Dopamin um. Parkinson-Symptome wie Steifigkeit und verlangsamte Bewegung sind durch die Einnahme von Levodopa daher gut therapierbar.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die meisten Patienten mit Morbus Parkinson vertragen das Medikament zu Beginn der Behandlung gut. Nebenwirkungen treten eher selten auf. Dies ändert sich jedoch im Laufe der Jahre. Die therapeutische Wirkung lässt immer mehr nach, während unerwünschte Nebeneffekte graduell zunehmen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Schwindel, Benommenheit
- Appetitlosigkeit
- Kreislaufprobleme (Herzrasen, Ohnmachtsneigung)
- Bewegungsstörungen
- Halluzinationen, geistige Verwirrtheit, Psychosen
- Schlafstörungen, Albträume
Eine zu Beginn der Therapie auftretende Übelkeit lässt sich recht gut mit dem Wirkstoff Domperidom behandeln.
Wann dürfen Sie L-Dopa nicht einnehmen?
Das Medikament darf nicht angewendet werden, wenn Sie überempfindlich (allergisch) auf den Wirkstoff oder einen seiner Bestandteile reagieren, unter einem Engwinkelglaukom (Druckerhöhung im Auge durch eine Abflussstörung der überflüssigen Tränenflüssigkeit) leiden oder bei Ihnen ein Melanom diagnostiziert wurde.
Was sollten Sie bei der Einnahme von L-Dopa zusammen mit Getränken oder Nahrungsmitteln beachten?
Dieses Mittel gegen Morbus Parkinson können Sie sowohl mit als auch ohne eine Mahlzeit einnehmen. Eine gleichzeitige Aufnahme mit eiweißreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Fisch, Käse oder anderen Milchprodukten kann jedoch zu einer Wirkungsminderung führen. Sie müssen allerdings nicht komplett auf diese Lebensmittel verzichten, sondern das Medikament lediglich 45 Minuten vor bzw. 90 Minuten nach einer solchen Mahlzeit einnehmen.
Wie verträgt sich L-Dopa mit anderen Arzneimitteln?
Informieren Sie vor der Einnahme von Levodopa unbedingt Ihren Arzt, wenn Sie bereits andere Medikamente einnehmen, auch wenn diese nicht verschreibungspflichtig sind. Nicht verwenden dürfen Sie das Präparat beispielsweise, wenn Sie mit MAO-A-Hemmern gegen Depressionen behandelt werden.
Das Mittel gegen Morbus Parkinson kann unter Umständen die Wirkungen und Nebenwirkungen anderer Arzneimittel verstärken. Hierzu zählen unter anderem:
- Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen wie Amitriptylin oder Desipramin
- Adrenalin zur Behandlung allergischer Reaktionen
- Noradrenalin, Dobutamin und Dopamin zur Behandlung von Herzerkrankungen oder niedrigem Blutdruck
- Dopamin-Antagonisten zur Behandlung psychischer Erkrankungen
- Papaverin zur Muskelentspannung
- Phenytoin zur Vorbeugung von Krampfanfällen.
Da das Medikament die Aufnahme von Eisen aus dem Magen-Darm-Trakt beeinträchtigt, sollten Sie bei der Einnahme von Levodopa und Eisenpräparaten einen zeitlichen Abstand von mindestens zwei bis drei Stunden einhalten.
Wie wirkt sich L-Dopa auf die Verkehrstüchtigkeit aus?
Die Einnahme von Levodopa-Präparaten bei Morbus Parkinson stellt grundsätzlich eine Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems dar. Verursachen Sie unter Einfluss dieses Medikaments einen Verkehrsunfall, kann dies zu strafrechtlichen Konsequenzen führen. Verspüren Sie nach der Einnahme eine starke Schläfrigkeit, sollten Sie warten, bis sie sich wieder vollkommen wach fühlen, ehe Sie sich wieder ans Steuer setzen oder etwas anderes tun, wofür Sie Ihre volle Aufmerksamkeit und Konzentration benötigen.
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