Menschen, die sich im Sterbeprozess befinden, brauchen eine intensive Versorgung und eine liebevolle Umgebung. Die Palliative Pflege soll dies ermöglichen, indem sie die Bedürfnisse des Sterbenden in allen Bereichen berücksichtigt. Dazu gehören die medizinische Versorgung, die unangenehme Beschwerden und Schmerzen so weit wie möglich lindert, als auch die soziale und spirituelle Begleitung. Die meisten Menschen wollen zu Hause von der Familie und von Freunden Abschied nehmen. Seit April 2007 steht jedem per Gesetz eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung zu.
Palliative Pflege beinhaltet auch soziale Unterstützung
Je nach Erkrankung und Einstellung des Betroffenen zum Tod verläuft jeder Sterbeprozess anders. Auch wenn körperliche Beschwerden eingedämmt sind, können Angst, Verzweiflung und Wut den Sterbenden und die Angehörigen belasten. Hier bedarf es einer besonderen Unterstützung, um mit den Gefühlen und Gedanken zurechtzukommen. Wenn Sie sich als Angehöriger mit einer solchen Situation überfordert fühlen, sollten Sie die Angebote der Palliativen Pflege annehmen.
Palliative Pflege ist Teamarbeit mit ehrenamtlicher Hilfe
Palliative Pflege kann heute auch zu Hause stattfinden. Ein Team aus Ärzten, spezialisierten Pflegekräften, Therapeuten, Psychologen und Seelsorgern arbeitet zusammen, um dem Sterbenden und seine Familie zu unterstützen. Eine große Rolle in der Palliativen Versorgung spielen ehrenamtliche Hospizbegleiter. Ohne sie könnten Sterbende nicht so umfassend und kompetent betreut werden, denn sie werden für diese Aufgabe geschult und gründlich vorbereitet. Die Leistungen eines ambulanten Hospizdienstes sind für Betroffene kostenfrei.
Palliative Pflege im Hospiz oder im Krankenhaus
Wenn die Palliative Pflege zu Hause nicht mehr möglich ist, kann der Sterbende in einem Hospiz versorgt werden, sofern eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nicht notwendig ist. Hospize konzentrieren sich auf wenige Sterbende und haben nicht mehr als 16 Betten. Nur so können die Betroffenen intensiv und ganzheitlich gepflegt werden. Auch als Angehöriger werden Sie miteinbezogen. Ist eine intensive medizinische Versorgung des Sterbenden notwendig, kann er in einer Palliativstation eines Krankenhauses untergebracht werden.
Qualität und Förderung von Hospizarbeit
Auch nach dem Tod Ihres Angehörigen stehen Sie nicht allein da und können eine Trauerbegleitung des Hospizes in Anspruch nehmen. Die Kosten des stationären Hospizdienstes werden zum größten Teil von der Kranken- oder Pflegekasse übernommen. Etwa zehn Prozent werden durch Spenden an das Hospiz gedeckt. Die Qualität der Hospize wird ständig überprüft und muss strengen Leitlinien genügen.