Trauerarbeit: Begleiten Sie Angehörige während des Abschiednehmens

Wenn Menschen in Ihrer Einrichtung sterben, ist dass für niemanden einfach. Professionelle Trauerarbeit können nur ausgebildete Psychologen verrichten. Doch auch Sie können in Ihrer Einrichtung Trauerarbeit leisten, indem Sie den Betroffenen zuhören und ihnen in dieser schwierigen Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Trauerarbeit bei Bewohnern und Angehörigen
Angehörige und Bewohner sind oft einen langen gemeinsamen Weg gegangen, bevor es zur Aufnahme der Alten- und Pflegeeinrichtung kommt. Auch während des Aufenthalts in Ihrer Einrichtung ist eine feste Beziehung geblieben. Geht nun das Leben des Vaters / der Mutter oder des Lebens- oder Ehepartners zu Ende, ist dieses häufig mit Unsicherheit und Angst verbunden.
Angehörigen in die Trauerarbeit mit einbeziehen
Der Bewohner hat Angst, allein zu sein, die Angehörigen haben Angst, den Sterbeprozess nicht mitzuerleben. Um beiden Seiten die Angst vor diesem Ereignis zu nehmen, ist es sinnvoll, die Angehörigen mit einzubeziehen.
In der Sterbephase ist es für die meisten Bewohner der größte Wunsch, dass die Angehörigen integriert werden. Entscheidend ist hier der respektvolle Umgang mit dem Sterbenden. Wichtig ist dies sowohl für die Angehörigen als auch für den sterbenden Bewohner.
Trauerarbeit über den Tod hinaus
Nach dem Tod des Bewohners benötigen die Angehörigen eine Möglichkeit, ihre Trauer zu leben. Wichtig ist dabei, dass mit dem Tod des Elternteils / Partners der Kontakt der Einrichtung nicht plötzlich beendet ist. Denn häufig haben sich eine Beziehung und ein Kontakt sowohl zum Personal als auch zu anderen Bewohnern gebildet.
Pflegen Sie diese Beziehung und geben Sie dem Zusammensein eine neue Gestalt. Besonders wichtig ist dies in den ersten Monaten.

Machen Sie den Angehörigen ein Angebot
Äußert der Sterbende keine gegenteiligen Wünsche, so werden die Angehörigen informiert, wenn der Sterbeprozess beginnt. Es sollte ihnen angeboten werden, während der gesamten Zeit bei dem Sterbenden bleiben zu können.

Von Vorteil ist es, wenn es in Ihrer Einrichtung einen ruhigen Abschiedsraum gibt, der schön eingerichtet ist und wo die Angehörigen mit dem Sterbenden gemeinsam den Prozess erfahren können. Dieses Angebot der Trauerarbeit setzt folgende Punkte voraus:

  • Sie, ein Seelsorger oder Ihre Mitarbeiter betreuen den Angehörigen während des Sterbeprozesses.
  • Es besteht bei allen Mitarbeitern die Bereitschaft für Gespräche.
  • Sie bieten den Angehörigen eine Übernachtungsmöglichkeit an.
  • Es gibt ein kostenloses Angebot an Mahlzeiten und Getränken.
  • In der letzten Lebensphase werden die Angehörigen und der Bewohner auf Wunsch von Ihnen begleitet. Bieten Sie an, dass eine Sitzwache eingesetzt wird, die beiden in den letzten Stunden zur Seite steht.

Praxis-Tipp "Trauerarbeit"
Bei den Gesprächen mit den Angehörigen ist darauf zu achten, dass über den Zustand des Sterbenden nicht in dessen Gegenwart gesprochen wird!

Kondolenzbrief
Versenden Sie nach dem Tod des Bewohners auf jeden Fall einen Kondolenzbrief. Mit diesem können Sie nochmals Ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Wählen Sie zur Einleitung einen Vers, der zu dem Bewohner und zum Abschied passt.