2015 werden die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung deutlich angehoben. Vor allem Demenzkranken wird zukünftig mehr als anderen Pflegebedürftigen erstattet oder erstmals überhaupt Geld gezahlt. Bei pflegeintensiven Erkrankungen kann es jedoch trotz optimaler Pflegestufe vorkommen, dass nicht alle Kosten gedeckt werden. Auch wenn Sie heute noch nicht wissen, ob Sie einmal pflegebedürftig werden oder nicht, lohnt es sich, über Pflegezusatzversicherungen nachzudenken und sich vorab zu informieren.
Schließen Sie die Vorsorgelücke möglichst früh
Da für die ambulante Pflege zu Hause weniger Geld von der Pflegeversicherung gezahlt wird als für die stationäre Pflege, könnten hier zusätzliche Kosten von mehreren hundert bis über tausend Euro entstehen, die der Pflegebedürftige oder seine Familie selbst übernehmen muss. Um sich und andere von dieser Verpflichtung zu entlasten, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Zusatzversicherungen: Pflegekosten- oder Pflegetagegeldversicherung. Für welche Versicherungsweise Sie sich auch entscheiden: Schließen Sie einen Vertrag möglichst früh ab, wenn Sie noch jung und gesund sind, weil dann die Beiträge niedriger sind. Bei chronischen Erkrankungen werden Sie meist gar nicht versichert.
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Pflegezusatzversicherung: Vorteile einer Pflegekostenversicherung
Eine Variante einer Pflegezusatzversicherung ist die Pflegekostenversicherung. Sie übernimmt teilweise oder vollständig den Rest der Kosten, die nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung bezahlt wird. Wählen Sie einen Tarif, in dem auf jeden Fall die Kosten in den Pflegestufen I und II komplett erstattet werden. Die wenigsten Menschen kommen in Pflegestufe III. Diese Zusatzversicherung ist sinnvoll, wenn Sie vorhaben, sich in einem Pflegeheim versorgen zu lassen, jedoch nicht für Demenzkranke, da diese nur eine pauschale Summe von aktuell 200 Euro erhalten.
Was ist eine Pflegetagegeldversicherung?
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Pflegeform Sie wählen würden, sind Sie mit einer Pflegetagegeldversicherung gut beraten und flexibler. Das Pflegetagegeld kann sowohl für die ambulante als auch für die stationäre Pflege eingesetzt werden, weil hier ein fester Betrag ausgezahlt wird, den Sie verwenden können, wie Sie möchten. Die Höhe der Summe orientiert sich an der Pflegestufe, nicht an den tatsächlichen Pflegekosten. Diese Form der Pflegezusatzversicherung ist besonders für Frauen sinnvoll, da sie durchschnittlich älter als Männer werden und meist weniger Rente bekommen.
Pflegezusatzversicherung: Was leistet der Pflege-Bahr?
Seit dem Pflege-Neuausrichtungsgesetz 2013 gibt es die Möglichkeit, eine Pflegezusatzversicherung staatlich fördern zu lassen (Pflege-Bahr). Die Nachteile sind, dass der Pflege-Bahr nur für Pflegetagegeldversicherungen gilt und dass Sie lediglich fünf Euro monatlich zurückbekämen. Ein großer Anreiz, eine Pflegezusatzversicherung abzuschließen, ist dies sicher nicht. Zudem ist der Pflege-Bahr an bestimmte Versicherungen gebunden, sodass man hier eine beschränkte Auswahl hat.
Informieren Sie sich auch über die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung.