Schon vierzig Jahre vor Erfindung der Antibabypille gab es erste Forschungen
Bereits im Jahr 1919 erkannte der Österreicher Ludwig Haberland, dass bei einer schwangeren Frau das Heranreifen weiterer Eizellen blockiert ist. Diese Erkenntnis ließ den Schluss zu, dass durch die Gabe von Schwangerschaftshormonen eine Empfängnis verhütet werden kann. Haberland war seiner Zeit weit voraus. Erst über vierzig Jahre später kam die Pille auf den Markt und revolutionierte die Empfängnisverhütung.
Die Antibabypille unterscheidet man in Monopräparate und Kombinationspräparate
Ob Mono- oder Kombinationspräparat, in fast allen Antibabypillen sind die weiblichen Hormone Östrogen und/oder Gestagen enthalten. Durch die Einnahme der Antibabypille wird dem weiblichen Körper suggeriert, dass er schwanger sei. Eine Schwangerschaft wird dadurch zuverlässig verhindert.
Die klassische Antibabypille
Sie enthält eine Kombination aus Östrogen – auch oft Estrogen geschrieben – und Gestagen. Die klassische Antibabypille ist somit ein Kombinationspräparat, durch das der Eisprung verhindert und die Gebärmutterschleimhaut verändert wird. Im Gebärmutterhals wird zudem die Schleimbarriere verfestigt und dadurch kann ein Durchkommen der Spermien verhindert werden.
Die Mikropille
Sie ist geringer dosiert als die klassische Antibabypille. Die Mikropille enthält nur so viele weibliche Hormone, wie für eine ausreichende Empfängnisverhütung notwendig sind. Die Mikropille gehört, wie die klassische Pille, zu den Kombinationspräparaten, nur mit dem Unterschied, dass sie niedriger dosiert ist.
Pille und Mikropille gibt es als unterschiedliche Phasenpräparate
Das Einphasen-Präparat
In der Einphasen-Pille ist eine bestimmte Menge von Östrogen und Gestagen in gleicher Menge enthalten. Je nach Pille wird an 21 bis 22 Tagen die gleiche Hormonzusammensetzung eingenommen. Dann folgt eine Einnahmepause von 6 bis 7 Tagen.
Das Zweiphasen-Präparat
Die Zweiphasen-Pille enthält eine unterschiedliche Konzentration von Östrogen und Gestagen. Am Anfang des Zyklus nimmt die Frau weniger oder gar kein Gestagen ein, gegen Ende erhöht sich die Gestagenzufuhr.
Bitte beachten Sie: Bei der Einnahme eines Zweiphasen-Präparates ist auf eine genaue Reihenfolge der Tabletteneinnahme zu achten.
Das Dreiphasen-Präparat
Damit die Hormonkonzentration einer Antibabypille dem natürlichen Hormonzyklus einer Frau am nächsten kommt, wurde die Dreiphasen-Pille erfunden. In drei Stufen verändert sich in diesem Präparat das Verhältnis von Östrogen und Gestagen. Damit die einzelnen Phasen besser unterschieden werden können, haben die Tabletten eine unterschiedliche Farbe.
Wenn Sie ein Dreiphasen-Präparat einnehmen, sollten Sie darauf achten, dass die Einnahme der Tabletten genau nach der vorgeschriebenen Reihenfolge erfolgt.
Die Minipille gehört nicht zu den Kombinationspräparaten
Sie ist ein Monopräparat, das heißt, sie enthält nur einen einzigen Wirkstoff in einer bestimmten Dosierung. Der Wirkstoff in der Minipille ist das Hormon Gestagen. Die Minipille ist für Frauen geeignet, die das Hormon Östrogen nicht vertragen.
Die Minipille hat in der Regel weniger Nebenwirkungen als die klassische Antibabypille. Während der Behandlung mit der Minipille können das Ausbleiben der Regel oder Unregelmäßigkeiten in der Regelblutung auftreten.
Wenn Sie eine Minipille einnehmen, sollten Sie unbedingt folgendes beachten: Die Minipille muss täglich zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Bereits eine Abweichung von drei Stunden kann dazu führen, dass die Empfängnisverhütung nicht mehr sicher ist. Sie sollten sich deshalb vor der ersten Einnahme einer Minipille genau überlegen, welche Uhrzeit in Ihrem Tagesablauf für Sie ideal ist.
Bitte beachten Sie: Die Antibabypille ist ein Medikament, das auch starke Nebenwirkungen haben kann. Neben Gewichtsproblemen und Zyklusstörungen kann durch die Einnahme der Pille auch ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs und Thrombose entstehen.
Lesen Sie meine weiteren Artikel zu den einzelnen Verhütungsmethoden:
- Verhütungsmethoden: Tipps für die Auswahl
- Das Kondom – Anwendung und Tipps
- Diaphragma – wie wird es verwendet
- Hormonimplantat und Hormonspirale verwenden
- Die Portioklappe – Verhütung bei Bedarf
Bildnachweis: thingamajiggs / stock.adobe.com