Die Spirale – Entscheidungshilfen: Kupferspirale oder Hormonspirale?

Mit einer Spirale kann eine Frau jahrelang vor einer Empfängnis geschützt werden. Was ist eine hormonhaltige und was versteht man unter einer hormonfreien Spirale? Worin unterscheiden sich Hormonspirale und Kupferspirale? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung auftreten?

Die Kupferspirale – auch Intrauterinpessar (IUP) genannt – ist hormonfrei

Ein T-förmiger Kunststoffkörper, der mit einem feinen Kupferdraht umwickelt und an dessen Ende ein Nylonfaden befestigt ist, wird als Kupferspirale bezeichnet. Eine Spirale kann von der Frau nicht selbst eingesetzt werden. Dies macht ein Frauenarzt während der Zeit des Eisprungs oder der Regelblutung, weil zu diesem Zeitpunkt der Muttermund der Frau weiter geöffnet ist.

Etwa einen Monat nach dem Einsetzen der Spirale kontrolliert der Gynäkologe den richtigen Sitz durch Ultraschall. Die Kupferspirale kann etwa drei bis fünf Jahre im Körper der Frau bleiben. Nach dieser Zeit kann die Spirale mit Hilfe des Nylonfadens entfernt werden.

Wie wirkt die Kupferspirale im Körper der Frau?

Für die Gebärmutter ist die Kupferspirale ein Fremdkörper, durch den ein Dauerreiz entsteht. Dieser Reizzustand reicht bis in die Eileiter. Im Körper der Frau werden durch die Reizung Abwehrzellen produziert, die Samenzellen und die Eizelle vernichten. Durch die Abgabe kleinster Mengen von Kupfer aus der Spirale werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Sie können dadurch die Eizelle nicht erreichen.

Nachteile der Kupferspirale

Über den Nylonfaden können Bakterien in die Gebärmutter gelangen und dort zu Entzündungen führen. Auch Entzündungen der Eileiter und ein Eileiterverschluss können durch die Spirale entstehen.

Die Spirale kann die Wahrscheinlichkeit von Eileiterschwangerschaften erhöhen. In vielen Fällen kann die Kupferspirale eine schmerzhafte und verstärkte Monatsblutung auslösen. Beim Einlegen der Kupferspirale kann es zu Verletzungen kommen, zudem kann sie im Laufe der Zeit verrutschen.

Vorteile der Kupferspirale

Da die Kupferspirale keine Hormone enthält, bleiben hormonbedingte Nebenwirkungen aus. Die Kupferspirale ist eine sichere Verhütungsmethode, allerdings ist die Sicherheit der Hormonspirale noch höher.

Die Hormonspirale enthält das Hormon Gestagen

Diese hormonhaltige Spirale wird auch als Intrauterines System (IUS) bezeichnet. Der T-förmige Kunststoffkörper der Hormonspirale wird mit dem Gestagen Levonorgestrel behandelt. Das Gestagen wird von der Spirale kontinuierlich an den Körper der Frau abgegeben.

Dadurch wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut gehemmt und befruchtete Eizellen können sich nicht einnisten. Durch das Gestagen Levonorgestrel wird der Schleim im Gebärmutterhals zähflüssig, die Spermien können ihn nicht mehr durchdringen.

Vorteile der Hormonspirale

Durch die Hormonspirale wird das Volumen der Monatsblutung geringer. Deshalb eignet sich die hormonhaltige Spirale besonders für Frauen, die eine starke Regelblutung haben. Es kann sogar vorkommen, dass die Menstruation ganz ausbleibt.

Die Hormonspirale ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, die besonders für Frauen geeignet ist, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben. Bereits sechs Wochen nach einer Geburt kann die Hormonspirale vom Frauenarzt eingelegt werden und bietet jahrelangen Schutz vor einer Schwangerschaft.

Nachteile der Hormonspirale

Beim Einsetzen der Spirale kann es zu Verletzungen der Gebärmutter kommen. In den ersten drei Monaten nach der Erstanwendung einer Hormonspirale können Zwischenblutungen auftreten. Die Spirale kann verrutschen, dadurch ist der Empfängnisschutz nicht mehr sicher.

Wie auch bei anderen hormonhaltigen Empfängnisverhütungsmitteln kann es zu Nebenwirkungen wie Spannungsgefühl in den Brüsten, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Regelanomalien und Wassereinlagerungen im Gewebe kommen.

Die Anwendung einer Spirale ist für junge Mädchen nicht zu empfehlen. Auch für Frauen, die noch nie schwanger waren, sollte die Spirale bei der Empfängnisverhütung nicht die 1. Wahl sein.

Falls Sie eine Spirale anwenden möchten, sollten Sie sich zuvor von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt intensiv beraten lassen. Ihr Gynäkologe kann Ihnen auch bei der Wahl der Spirale behilflich sein.

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