USB-Displays: Anschluss des Monitors an PC oder Notebook per USB-Kabel

Die Zweifel haben ein Ende: USB-Displays sind jetzt im Markt angekommen

USB-Displays sind kein brandneues Produkt, denn schon seit Jahren kündigen die führenden Monitor-Hersteller solche Flachbildschirme an. Auf den Messeständen waren auch schon Prototypen und Vorserienmodelle zu sehen, so zum Beispiel auf der IFA 2011 in Berlin.

Doch mit der Markteinführung haperte es bislang aus technischen und vor allem kaufmännischen Gründen. Denn es gibt auf dem Markt bereits ein reichliches Angebot an TFT-Displays mit herkömmlichem Daten und Netzanschluss.

Jetzt sind die ersten USB-Displays jedoch auf dem Markt verfügbar und preislich erschwinglich, wenn auch nicht ganz so günstig wie herkömmliche TFT-Displays.

So kostet etwa das USB-Display "Philips S-line 221S3UCB" in Online-Shops zwischen rund 170 EUR und 190 EUR. Ein TFT-Display mit herkömmlichem Anschluss und einer ebenfalls 21,5 Zoll großen Bilddiagonalen erhalten Sie dagegen schon für unter 100 EUR.

Aus Kostengründen lohnt es sich daher momentan noch nicht, auf ein USB-Display umzusteigen, zumindest nicht auf den ersten Blick.

Vergleichen Sie nicht nur den Preis sondern auch die Stromkosten

Betrachten Sie die Stromkosten, sieht die Kostenkalkulation schon wieder deutlich günstiger aus. USB-Displays haben einen geringen Energieverbrauch, der bei rund 10 Watt liegt. Dagegen braucht ein TFT-Display für den Netzanschluss mit 20 bis rund 30 Watt deutlich mehr Strom.

Bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 6 Jahren und 8 Stunden pro Tag an 200 Arbeitstagen im Jahr, verbraucht ein USB-Display etwa 96 kW/h und verursacht damit Stromkosten von rund 24 EUR. Ein herkömmliches TFT-Display verbraucht entsprechend Strom für rund 50 bis 75 EUR.

USB-Displays verbrauchen zudem keinen Strom (0 Watt), wenn der PC bzw. das Display ausgeschaltet sind. Bei herkömmlichen TFT-Displays verbraucht dann das Steckernetzteil weiter Strom und der Stromverbrauch liegt im ausgeschalteten Zustand bei 3 Watt und mehr. Neuere TFT-Displays mit Netzanschluss verbrauchen allerdings auch keinen Strom, wenn sie ausgeschaltet sind.

Die Vorteile der USB-Displays in der Praxis

Das Konzept des USB-Anschlusses hat in der Praxis einige Vorteile, die Ihnen vielleicht auch den Mehrpreis wert sind:

  • Zum Anschluss ist nur ein USB-2.0-Kabel für den Datenanschluss und die Stromversorgung erforderlich. Das Kabelgewirr auf und unter dem Schreibtisch wird dadurch etwas weniger.
  • Ein USB-Display ist eine gute Lösung, wenn Sie zwei oder mehr Monitore anschließen möchten, Ihre Grafikkarte jedoch nur einen Anschluss für einen Monitor hat.
  • Ein USB-Display kann auch unterwegs an ein Notebook angeschlossen
    werden, wenn kein Netzanschluss verfügbar oder die Steckdose zu weit
    entfernt ist und ein Verlängerungskabel fehlt. Dadurch verkürzt sich
    natürlich die Laufzeit des Notebooks beim Akkubetrieb deutlich.

Die Nachteile der stromgünstigen Monitore

Doch USB-Displays haben auch technisch bedingte Nachteile, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Der niedrige Stromverbrauch wird unter anderem durch eine schwächere Hintergrundbeleuchtung erreicht und so liegt die Helligkeit bei 150 Candela statt bis zu 300 Candela bei Displays mit Netzanschluss.
  • Der Kontrast der ersten USB-Displays ist mit 800:1 und 1.000:1 nicht allzu hoch. Hier werben Hersteller herkömmlicher Flachbildschirme nicht selten mit 20.000:1 oder noch besseren Kontrastwerten.
  • Reicht ein USB-Port zur Stromversorgung nicht aus, wird das USB-Display über ein mitgeliefertes Y-Kabel an zwei USB-Ports angeschlossen.
  • Nicht jede USB-Buchse liefert die volle Stromstärke, an einem Switch ohne Netzteil kann diese deutlich niedriger sein. Ein USB-Display sollte daher direkt an die USB-Ports am PC oder Notebook angeschlossen werden. Benötigen Sie pro USB-Display zwei USB-Ports und möchten dazu noch zwei USB-Displays anschließen, dürfte es eng werden, denn dann brauchen Sie allein schon für die USB-Displays vier USB-Anschlüsse am PC. Dazu sind eventuell noch weitere USB-Anschlüsse für die Maus, einen Drucker oder ein USB-Laufwerk erforderlich.
  • Angesichts von Windows 8 und der Metro-Oberfläche mit Touchscreen-Unterstützung ist es auch erwähnenswert, dass es bislang kein USB-Display mit Touchscreen gibt.

Keine große Auswahl: Die ersten USB-Displays

Ebenfalls nachteilig ist, dass Sie bislang nur eine sehr geringe Auswahl bei den USB-Displays haben. Das gilt sowohl bei der Bildschirmgröße als auch bei Hersteller und Modellen. Denn Mitte 2012 gab es gerade jeweils ein USB-Display von AOC und Philips.

Der AOC e2251Fwu hat eine Bildschirmdiagonale von 21,5 Zoll, eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten, einen Kontrast von 800:1, eine Helligkeit von 150 Candela und eine Reaktionsgeschwindigkeit von 5 Millisekunden. Der Leistungsbedarf wird mit 8 Watt angegeben.

Der Philips 221S3UCB hat ebenfalls eine Bildschirmdiagonale von 21,5 Zoll, eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten, eine Helligkeit von 150 Candela und eine Reaktionsgeschwindigkeit von 5 Millisekunden. Der Kontrast ist jedoch mit 1.000:1 besser als beim AOC-Modell. Dafür liegt der Leistungsbedarf mit 10 Watt deutlich höher.

Die Preise beider USB-Displays liegen bei rund 170 EUR, wobei die Preisunterschiede hauptsächlich durch den jeweiligen Anbieter bestimmt sind. Ein Preisvergleich lohnt sich bei USB-Displays wie bei allen Elektrogeräten, denn die Preise vom günstigsten zum teuersten Anbieter unterscheiden sich um rund 20 Prozent oder 30 bis 50 EUR.