Der japanische Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase begann 1979 das heute unter dem Namen „Taping“ bekannte Verfahren zu entwickeln. Dabei werden schmerzende Gelenke, Muskeln und Sehnen mit entlastenden Klebebändern beklebt. Die Übertragung der Schmerzen soll durch den Druck der Tape-Bänder minimiert werden.
Doktor Kase hat sein Kinesiology-Tape-Verfahren im Laufe der Jahrzehnte immer weiter entwickelt. Auch in Deutschland haben der Arzt Dieter Sielmann und die Therapeutin Jutta Christiansen-Zimmermann ihr Medi-Taping mit dem Wissen aus der chinesischen Medizinlehre und dem Energiefluss im Körper kombiniert.
Wie wirkt ein Tape-Verband?
Hatten Sie schon einmal Spannungskopfschmerzen in der Nähe Ihrer Schläfe? Haben Sie dann auch unwillkürlich mit Ihrem Finger auf die schmerzende Stelle gedrückt? Ist der Schmerz dann weniger geworden oder vielleicht sogar verschwunden? Der Druck Ihres Fingers hat das getan, was ein Tape-Verband an Ihren schmerzenden Gelenken tut, er hat die Schmerzweiterleitung unterdrückt.
Unter einem Tape wird zudem die Durchblutung angeregt. Gestaute Lymphflüssigkeit kann abfließen und Schwellungen gehen zurück. Auch Schmerzen lassen unter einer Tape-Therapie schneller nach und der Stoffwechsel im Gewebe wird aktiviert. Dies beschleunigt deutlich den Heilungsprozess. Die Tape-Bänder halten verletzte Gelenke in der richtigen Position und entlasten die Muskulatur im betroffenen Bereich.
Allerdings konnten wissenschaftliche Studien die Wirksamkeit der Tapes nicht eindeutig belegen, doch die meisten Menschen, die Tapes angewendet haben, sind von der positiven Wirkung überzeugt.
Welche Formen können die Klebebänder haben?
Vor einigen Jahren gab es nur die bunten Tape-Binden, die je nach Bedarf in Form geschnitten wurden. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Herstellern, die Tapes in den unterschiedlichsten Farben und Formen herstellen. Sie sind gebrauchsfertig und können direkt auf die Haut aufgeklebt werden.
Beim Kinesiology Taping kennt man die vier Grundformen:
I-Tape, Y-Tape, X-Tape und Fächer-Tape
Was sollten Sie beachten, wenn Sie Tapes anlegen möchten?
- Informieren Sie sich bei einem Therapeuten, wie Sie Ihr Tape korrekt anlegen müssen.
- Falls Sie allergisch gegen Pflaster sind, sollten Sie vor dem Ankleben des Tapes prüfen, ob Sie gegen den Tape-Kleber allergisch reagieren. Kleben Sie dazu ein kleines Tape-Stückchen in die Innenseite Ihrer Armbeuge und lassen Sie es dort ein paar Stunden kleben. Wenn sich rote juckende Stellen oder Pusteln bilden, dürfen Sie das Tape nicht
aufkleben. - Verwenden Sie nur hochwertige Tapes, am besten aus einem dehnbaren Baumwollstoff.
- Die Tapes sollten wasserfest aber luftdurchlässig sein.
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