Kinesio-Tape selbst kleben: Beachten Sie diese 4 Punkte

Das Kinesio-Tape fällt nicht nur durch seine farbenfrohe Optik auf, sondern kann auch schmerzlindernd wirken. Anfänglich wurde es fast exklusiv auf dem Körper von Spitzensportlern eingesetzt, mittlerweile greifen aber immer mehr Menschen zur Eigenheilung über Kinesio-Tape.

Die folgenden vier Punkte sollten Sie beachten, damit das Tape tatsächlich sein volles Potential entfalten kann.

1. Achten Sie auf die richtige Farbwahl

Die Farben vom Kinesio-Tape sind keinesfalls völlig zufällig oder sollen einfach nur schick aussehen. Das blaue Tape hat eine kühlende und entspannende Wirkung, rote Tapes hingegen sollen aktivierend wirken. Die Effekte treten aber nicht bei jedem Mensch zwingend gleich auf, weshalb Sie im Idealfall etwas probieren sollten, mit welcher Farbe Sie sich wohlfühlen und welche tatsächlich intensiv wirkt.

Physiotherapeuten beraten in aller Regel intensiv, welche Farbe beziehungsweise welches Tape sich empfiehlt. Unabhängig der Farben ersetzt das Tape bei langanhaltenden Schmerzen aber keinen Arztbesuch. Stellt sich keine spürbare Linderung ein, sollten Sie also dennoch einen Mediziner aufsuchen.

2. Reagieren Sie sofort auf potentielle Nebenwirkungen

Kinesio-Tape ist nicht von Nebenwirkungen befreit, wobei diese vor allem dann auftreten, wenn es falsch geklebt wird. Wenn die Stelle, an der Sie das Tape angewandt haben, fortan permanent ziept, sich sehr angespannt anfühlt oder gar einschnürt, haben Sie das Tape höchstwahrscheinlich mit zu viel Zug geklebt. Die Muskulatur und das Gewebe werden dann so eingeengt, dass sich beide Partien nicht mehr anstandslos bewegen können.

Wenn es zu einem juckenden oder kratzenden Gefühl kommt oder Sie sogar einen Ausschlag entwickeln, reagieren Sie womöglich allergisch auf den Klebstoff, der beim Kinesio-Tape eingesetzt wird. Dann müssen Sie das Tape ebenfalls sofort wieder von der Haut lösen. Mitunter können Sie einen anderen Hersteller ausprobieren oder sich näher über die Materialwahl informieren. Tritt gar kein Effekt ein, liegt das Problem vielleicht zu tief, um durch das Tape behoben zu werden. Hier wird dann ebenfalls ein Arztbesuch notwendig.

3. Bereiten Sie Ihre Haut richtig vor

Bevor Sie anfangen selber zu kleben, sollten Sie die Hautpartien für das Tape vorbereiten. Wichtig ist, dass das Tape zur besseren Haftung auf die trockene Haut geklebt wird. Sie sollten vorher also nicht cremen oder geduscht haben. Eine Enthaarung der Hautpartien empfiehlt sich ebenfalls, denn die Kinesio-Tapes wirken auf der reinen Hautfläche, ohne die Dämpfung der Haare, wesentlich besser.

Ist die Hautpartie nicht enthaart, kann das Abziehen des Tapes zudem durchaus schmerzhaft werden. Nehmen Sie sich außerdem genügend Zeit, um das Tape wirklich passend anzubringen. Dazu gehört auch, die Hautpartien völlig frei zu machen – das T-Shirt beispielsweise nur hochzukrempeln, sorgt meist nur für Probleme beim Aufkleben.

4. Anleitungen beim Kleben beachten

Das Kinesio-Tape kommt von vertrauenswürdigen Händlern immer auch mit einer Anleitung, die es zu beachten gilt. Es empfiehlt sich, die Ecken mit einer Schere abzurunden, außerdem sollten Sie die schützende Folie über dem Klebstoff nicht sofort vollständig abziehen. Idealerweise nehmen Sie das Tape aus der Packung und ziehen ein kleines Stück ab, bringen es auf der Muskelpartie an und entfernen dann nach und nach immer etwas mehr.

Die Klebeseite sollte währenddessen nicht mit den Fingern berührt werden. Wurde das Tape an der ausgewählten Stelle angebracht, können Sie 5x bis 6x drüber streichen, um die Haftung zu verbessern. Da der Klebstoff auf Körperwärme reagiert, sollte er innerhalb von zwei Minuten für eine feste Haftung sorgen. Ein Tape-Streifen sollte zudem nicht länger als knapp eine Woche auf der Haut bleiben.

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