Sport mit Heuschnupfen

Wie gefährlich ist Sport mit Heuschnupfen und wie kann man sich davor schützen? Denn jedes Jahr im Frühling beginnt für viele Sportler die Leidenszeit. Blüten und Gräserpollen lassen die Augen tränen und bringen die Schleimhäute zum Anschwellen.

Nach dem langen und kalten Winter erwarten Allergologen in diesem Jahr einen besonders starken Pollenflug. Sehr zum Leidwesen von Radfahrern, Läufern und Triathleten, die ihren Sport am liebsten unter freiem Himmel ausüben.

Heuschnupfen bedeutet nicht gleich das Verbot von Sport 

Mit Allergie bezeichnen Mediziner eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte Umweltstoffe. Die ausgelösten Symptome wie Juckreiz, geschwollene Augen oder Niesen können für die Betroffenen zur Qual werden. Normalerweise schützt uns unser Immunsystem vor gefährlichen Stoffen. Bei einem Allergiker bildet das Immunsystem allerdings fälschlicherweise Abwehrstoffe gegen die eigentlich harmlosen Substanzen.

Heuschnupfen ist auf eine Überempfindlichkeit gegen Eiweiße bestimmter Pollen zurückzuführen. Pollen gelangen während der Gräser- und Baumblüte in die Luft. Sie bewirken bei Kontakt mit den Schleimhäuten der Atemwege, Nase und Augen eine allergische Reaktion. Diese allergische Reaktion wird von Allergenen verursacht, die sich an bestimmte weiße Blutkörperchen im Körper binden. Diese geben daraufhin Histamine ab, die dann die typischen Beschwerden hervorrufen.

Was hilft gegen Heuschnupfen beim Sport?

Manche Allergiker fühlen sich auch müde und krank. Wird eine Allergie nicht behandelt, können sich die Beschwerden im Laufe der Zeit verstärken. In Extremfällen kann sich sogar ein allergisches Asthma entwickeln.

Als Sofortmaßnahme können Antiallergika oder Antihistamine verwendet werden. Diese Medikamente bekämpfen allerdings nur die Symptome und beheben nicht die Ursache. Der Betroffene hat die Wahl zwischen Tabletten, Nasenspray oder Augentropfen.

Eine gute Wirkung bietet laut einer WHO-Langzeitstudie der Wirkstoff Loratadin, aber auch Cetrizin ist ein häufig eingesetzter Wirkstoff. Beide Medikamente gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Etwa 20 Minuten nach Einnahme lassen die Beschwerden nach; abends oder morgens eingenommen, haben die Tabletten eine vorbeugende Wirkung. Antiallergika können jedoch Nebenwirkungen verursachen.

Sport mit Heuschnupfen: Jahreszeitlicher Zusammenhang bei Allergien

Der typische Heuschnupfen tritt meist zur Pollenzeit auf. Im Frühjahr lösen Birke, Hasel, Erle oder Ulme die Beschwerden aus und im Sommer sind es meist Gräserpollen. Im Herbst können Kräuterpollen zu Allergien führen. Im Gegensatz zum saisonalen Pollenflug sind manche Allergiker auch von Dauerschnupfen betroffen. Ausgelöst wird dieser durch Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmelpilzsporen. Eine einwandfreie Ermittlung der Allergene ist für die Behandlung notwendig.

Wie sehr beeinträchtigt der Heuschnupfen den Sport?

Prinzipiell ist Outdoorsport auch für Heuschnupfen-Patienten möglich, aber es kommt natürlich auf die individuelle Situation an. Sind die Beschwerden trotz Medikation nicht auszuhalten, sollte man eher auf Indoortraining im Sportstudio oder in der Turnhalle ausweichen.

Allerdings sollten Sie die Sportkleidung erst vor Ort anziehen, um möglichst wenig Pollen in die Sporthalle zu schleppen. Für Asthmatiker sind besonders Ausdauersportarten geeignet, ungeeignet sind dagegen Sportarten mit heftigen Belastungsphasen wie etwa Fußball oder Rugby.

Ist Outdoorsport für Heuschnupfen-Patienten überhaupt ratsam?

Draußen Sport treiben kann man dann, wenn man die Entzündungsreaktionen im Griff hat. Auf jeden Fall sollte man zur Blütezeit vorbeugend Medikamente einnehmen, um die Symptome zu unterdrücken. Abrechen sollte man sein Training aber unbedingt, sobald heftige allergische Reaktionen oder Atemnot auftreten. Ansonsten können sich die Beschwerden noch verstärken.

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