Beim Surfen im Internet hinterlassen Sie unbemerkt eine breite Datenspur. Das liegt daran, dass Sie bei jeder Internetsitzung eine einmalige IP-Adresse von Ihrem Provider erhalten. Vergleichbar ist die mit dem Kennzeichen des Autos. Die Gründe für eine Anonymisierung sind vielfältig. Geheimdienste erfahren so nicht, auf welchen Internetseiten Sie sich bewegen und Werbetreibende können nicht ermitteln, aus welchen Regionen die Besucher ihrer Seite kommen.
Nicht zuletzt kann der Schutz in krisengeschüttelten Ländern Leben retten, indem Internetnutzer nicht über die IP-Adresse identifiziert werden.
So surfen Sie anonym mit dem Computer
Ein einfacher Weg zum anonym zu surfen ist das Programm Tor. Damit die Einrichtung so unkompliziert wie möglich von statten geht, sollten Sie das Tor Vidalia Bridge Bundle auf der Projektwebseite herunterladen. Tor leitet Ihre Internetanfragen über Anonymisierungs-Server weiter. So kann Ihre ursprüngliche IP-Adresse hinterher nicht mehr festgestellt werden. Unter der Sicherheit leidet aber die Surfgeschwindigkeit.
Eine schnellere Alternative bietet Cyberghost VPN. Bei dem Programm bestimmen Sie, in welchem Land der Server steht, über den Ihre IP bezogen werden soll. Das Programm kann kostenlos getestet werden. Allerdings sind Serverauswahl und Zugangszeit in der Gratisversion beschränkt. Die kostenpflichtige Variante kann pro Monat für 4,99 Euro oder Jahr für 49,99 Euro gebucht werden.
Anonym surfen mit dem Smartphone oder Tablet
Auch für den Datenverkehr auf dem Smartphone oder Tablet-PC gibt es eine einfache Möglichkeit, die IP-Adresse zu verschlüsseln. Verwenden Sie dazu beispielsweise das Programm Hotspot Shield. Neben einer Version für PC und Apple-Rechner steht das Tool auch für Apples iOS und Google Android-Geräte zur Verfügung.
YouTube-Sperre durch Anonymisierung überwinden
Möglicherweise ist es Ihnen auch schon einmal passiert, dass Sie ein Musikvideo auf YouTube nicht anschauen konnten, weil die GEMA keine Erlaubnis erteilt. Mit einem Anonymisierer umgehen Sie dieses Problem, indem Sie sich eine IP-Adresse aus den USA zuweisen lassen. Danach lassen sich die Clips abspielen. Dasselbe gilt für Videodienste aus den USA. So können Sie auf das größere Angebot von Netflix USA zugreifen oder Filme über Hulu abspielen, die mit einer deutschen IP-Adresse nicht zur Verfügung stehen würden.