Scheidenpilz – Ursachen, Behandlung und Vorbeugung

Etwa ein Drittel aller deutschen Frauen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal oder sogar mehrmals an Scheidenpilz - auch Vaginalpilz oder Vaginalmykose genannt. Gehören Sie auch zu den betroffenen Frauen? Dann möchten Sie bestimmt mehr über die Entstehung und Behandlung von Scheidenpilz erfahren. Auch wie Sie künftig vorbeugen können, lesen Sie in diesem Artikel.

Scheidenpilz tritt meist spontan auf

Haben Sie einen wichtigen Termin, eine Prüfung oder ein Vorstellungsgespräch? Fühlen Sie sich psychisch und körperlich stark belastet? Sind Sie in der Pubertät oder in den Wechseljahren? Haben Sie zurzeit viel Stress oder befinden Sie sich im Urlaub? Dann kann es durchaus sein, dass Ihr körperliches, hormonelles und seelisches Gleichgewicht aus dem Takt geraten ist. Ihre Abwehr ist geschwächt und Pilze, Bakterien und Viren können sich nun leichter in Ihrem Körper ausbreiten.

Nun nutzen auch die in jedem menschlichen Organismus vorhandenen Candida albicans Hefepilze ihre Chance und breiten sich verstärkt in Ihrer Scheide aus. In den allermeisten Fällen ist dieser Hefepilz für eine Scheidenpilz-Infektion verantwortlich.

Welche Symptome treten bei einer Scheidenpilz-Infektion auf?

  • verstärkter Ausfluss der weißlich oder gelblich
    sein kann
  • Juckreiz und Brennen im Scheidenbereich
  • Schwellungen und Rötungen in der Scheide
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Der Wirkstoff Clotrimazol wird am häufigsten gegen Scheidenpilz und andere Pilzerkrankungen eingesetzt

Clotrimazol gehört zu den Antipilzmitteln auch Antimykotika genannt. Wenn Sie Ihren Scheidenpilz mit dem Wirkstoff Clotrimazol behandeln möchten, stehen Ihnen verschiedene Darreichungsformen zur Verfügung. Es gibt Vaginalcremes, Vaginalsalben und Vaginaltabletten mit dem Wirkstoff Clotrimazol. Am wirkungsvollsten ist eine Behandlung mit einer Kombination aus Vaginalcreme und Vaginaltabletten.

Manche Hersteller kombinieren in ihrer Vaginaltablette Clotrimazol mit Milchsäure. Dies hat den Vorteil, dass zum einen der Scheidenpilz durch Clotrimazol an der Ausbreitung gehindert wird und andererseits die Milchsäure für ein saures Milieu in der Scheide sorgt. Die Milchsäurebakterien verstärken zudem die Wirkung von Clotrimazol und verändern das Scheidenmilieu auf die optimalen PH-Werte von 4 bis 4,5. Die angegriffene Vaginalhaut kann sich im sauren Milieu besser von der Scheideninfektion erholen und die Gefahr einer Neuansteckung wird vermindert.

Falls Sie sich Sorgen darüber machen, ob Sie Ihren Partner beim Sex mit Ihrem Scheidenpilz anstecken könnten kann ich Sie beruhigen. Eine Übertragung der Candida Hefepilze kommt beim Sexualkontakt nur selten vor.

Wie können Sie verhindern, dass Sie wiederholt an Scheidenpilz erkranken?

  • Verzichten Sie im Intimbereich auf zu häufiges Waschen mit scharfen Seifen und Duschen, denn der Säureschutzmantel wird dadurch zerstört.
  • Verwenden Sie nur spezielle Intimwaschlotionen.
  • Zu wenig aber auch zu viel Intimhygiene fördert Scheidenpilz.
  • Tampons können Ihre Scheide zu sehr reizen und austrocknen, benutzen Sie in diesem Fall besser Hygienebinden.
  • Unterwäsche, Strumpfhosen und Mieder aus Kunstfasern sind kaum atmungsaktiv und fördern deshalb die Vermehrung von Pilzen. Tragen Sie besser Wäsche aus Naturfasern.
  • Wenn Sie Ihre Unterwäsche nicht auf mindestens 60 Grad waschen können, empfehle ich Ihnen, einen Wäschespüler, der auch gegen Pilze wirkt, zu verwenden.
  • Nach einer Scheidenpilz-Infektion ist es sinnvoll, eine Kur mit Milchsäure-Vaginal-Tabletten durchzuführen, um eine erneute Ausbreitung der Candida albicans Hefepilze zu verhindern.

Tipp: Pilze lieben Zucker und ernähren sich hauptsächlich davon. Wenn Sie zu Pilzinfektionen neigen, sollten Sie Ihren Zuckerkonsum drastisch einschränken.

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