Raucherentwöhnung ja oder nein? Diese Gesundheitsschäden müssen Raucher fürchten

Dass Rauchen gesundheitsschädlich ist, ist gemeinhin bekannt. Nikotinkonsum erhöht das Risiko zahlreicher Erkrankungen und Krebsarten. Nur eine erfolgreiche Raucherentwöhnung verspricht für einige Schäden eine Heilung. Doch welche Schäden müssen Raucher fürchten und welche Beschwerden sind reversibel?

Zigaretten enthalten große Mengen an Kohlenmonoxid und Teer. Das verschlechtert die Durchblutung des Körpers, wodurch in der Folge auch eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff nicht mehr gewährleistet werden kann. Ein Nebeneffekt ist die Verschlechterung der körpereigenen Immunabwehr. Der Organismus wird anfälliger für Krankheiten.

Die giftige Zigarette

Der Inhaltsstoff Teer ist stark krebserregend. Die Partikel können sich in der Lunge ablagern und so zur Bildung von Krebs führen. Während diese Erkrankungen erst nach einem dauerhaften Zigarettenkonsum auftreten können, bemerken sowohl aktive, als auch passive Raucher einige direkte Folgen des Rauchens: Sie haben einen trockenen Mund, gereizte Augen und ausgetrocknete Schleimhäute. Ihre Haut wirkt matt, da die Durchblutung verschlechtert wird. Außerdem wird der Geschmackssinn negativ beeinträchtigt.

Auch Nikotin ist ein starkes Gift, welches das gesamte Herz-Kreislauf-System angreift und schwächt. Durch das Rauchen werden die Blutgefäße verengt. Folglich muss das Herz stärker arbeiten, um den Körper mit Blut zu versorgen. Es kommt zu einer erhöhten Herzfrequenz. Weiter kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Erschwertes Atmen bei körperlicher Anstrengung
  • Dauerhafter Husten mit Auswurf
  • Schmerzen in den Gliedmaßen bei Bewegung
  • Stechender Schmerz im Herzmuskel

Welche Gesundheitsschäden können entstehen?

Krebserkrankungen sind eine häufige Folge von kontinuierlichem Zigarettenkonsum. Bereits leichte Raucher haben ein drei Mal so hohes Risiko für eine Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs, als Nichtraucher. Das Risiko steigt an, je mehr Zigaretten verbraucht werden. Weibliche Raucher müssen mit einem erhöhten Risiko für die Bildung von Gebärmutterhals- und Brustkrebs rechnen.

Die Schadstoffe im Tabak beschleunigen den Alterungsprozess der Haut. Raucher müssen frühzeitig die Folgen einer unelastischen Haut in Kauf nehmen: Sie neigt zur Faltenbildung. Die Blutgefäße verkalken, sodass das Blut nicht mehr optimal zirkulieren kann. Es können sich Blutgerinnsel bilden. Das begünstigt das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten. Die Gefahr eines tödlichen Gefäßverschlusses ist bei Rauchern etwa doppelt so hoch, wie bei Nichtrauchern. Es kann zum Absterben der Gliedmaßen kommen.

Beim Rauchen werden nicht nur Atemwege und Lungen geschädigt. Zähne und Zahnfleisch werden durch die aggressiven Inhaltsstoffe angegriffen. Raucher erkranken häufiger an Parodontose, als Nichtraucher. Ihr Sehvermögen kann verschlechtert werden. Beim Rauchen wird die Netzhaut so stark degeneriert, dass im Alter ein erhöhtes Risiko des schweren Sehverlustes auftritt. Das kann bis zur Erblindung führen. Auch die Wundheilung kann negativ beeinflusst werden. Raucher müssen damit rechnen, dass eine Wunde langsamer und schlechter verheilt.

Der Rauchstopp: Behebt er auch die gesundheitlichen Schäden?

Fakt ist, dass sich die Gesundheit durch den vollständigen Rauchstopp verbessert. Dabei ist es unwichtig, wie lange ein Mensch bereits geraucht hat und in welchem Alter er ist. Das Risiko für lebensgefährliche Erkrankungen wird reduziert. Der Körper kann sich auf lange Sicht regenerieren, was auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt.

Blutdruck und Puls können sich bereits eine halbe Stunde nach der letzten Zigarette normalisieren. Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt nach 12 Stunden. In der Folge kann sich der Sauerstoff-Spiegel stabilisieren. Bis sich die Lunge erholt hat, kann es einige Zeit in Anspruch nehmen. Es dauert etwa fünf bis zehn Jahre, bis sich das Risiko von Krebserkrankungen wieder verringert hat.

Zahlreiche Schäden, die durch das Rauchen entstehen, sind reversibel. Auch das Hautbild verbessert sich nach dem Rauchstopp. Sie wird zunehmend elastischer und Verfärbungen gehen langsam zurück. Auch Zähne und Zahnfleisch können sich dann wieder erholen.

Es gibt allerdings auch Erkrankungen, die sich nicht rückgängig machen lassen. Dazu gehört das Lungenemphysem. Darunter verstehen Ärzte eine Zerstörung oder Überdehnung der Lungenbläschen. Ihre Elastizität ist eingeschränkt. Sie können sich, auch nach einem Rauchstopp, nicht mehr vollständig ausbreiten und erschweren somit das Atmen.

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