Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) – ein Überblick über die Krankheit und ihre 4 Stadien

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) wird gemeinhin auch als "Schaufensterkrankheit" bezeichnet und resultiert in mehr als 95 Prozent der Fälle aus einer Arteriosklerose.

Bei Ausbruch der Krankheit kommt es zu einer arteriellen Störung der Durchblutung innerhalb der Extremitäten.

Ursachen, Symptome und Diagnose der pAVK

Durch die fortschreitende Stenosierung kommt es zu akuten Problemzuständen bei der Durchblutung innerhalb der Extremitäten, wobei vor allem untere Beingefäße und die Arme betroffen sind. Durch den Verschluss (Okkludierung) wird sowohl die Mechanik als auch Regeneration innerhalb der Extremitäten gestört.

Die Krankheit selber ist auch im deutschen Raum keine Seltenheit, sondern wird gemeinhin als eine recht häufige Erkrankung betrachtet, auch wenn sich die Häufigkeit nach den Stadien unterscheidet. Als Prävalenz werden in Deutschland rund 10 Prozent der Bevölkerung jenseits des 50. Lebensjahres genannt. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Ursache nahezu immer eine Arteriosklerose.

Auch wenn die Krankheit bei mehr als 10 Prozent der über 50-jährigen ausbricht, ist sie nicht automatisch immer auch symptomatisch. Lediglich rund ein Drittel der pAVK-Erkrankungen sind tatsächlich auch symptomatisch. Männer sind medizinischen Studien nach wesentlich häufiger betroffen als Frauen.

Statistiken sprechen von einer Steigerung in der Häufigkeit zwischen 350 und 400 Prozent bei Männern. Spricht man von der Häufigkeit und den Stadien der Krankheit ist zudem wichtig, zwischen peripherer arterieller Verschlusskrankheit und einer allgemeinen arteriellen Verschlusskrankheit zu unterscheiden – Letztere umfassen unter anderem auch Schlaganfälle, Herzkrankheiten oder Nierenarterienstenosen.

Da die pAVK nur in lediglich einem Drittel aller Fälle überhaupt symptomatisch ausbricht, bleibt sie oftmals für lange Zeit unbemerkt. Vor allem im ersten Stadium treten nur wenig bis gar keine Beschwerden auf. Treten erste Beschwerden auf, die sich nahezu immer in Schmerzen beim Gehen und im Ruhezustand in Beinen und Armen zeigen, werden diese von vielen älteren Personen ignoriert, da orthopädische Probleme oder schlicht das Alter dahinter vermutet werden.

Eine Diagnose erfolgt daher meist erst bei akuten Schmerzen oder sichtbaren Schäden an Venen und Arterien. In der Diagnostik werden neben Technologien wie DSA und dem MRT auch körperliche Verfahren genutzt. Hier wird beispielsweise eine Ratschow-Lagerungsprobe durchgeführt, der Blutdruck punktuell an Extremitäten gemessen oder die Strömungsgeräusche oberhalb der Gefäße analysiert.

Die vier Stadien der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)

Die Krankheit wird nach Fontaine in insgesamt vier Stadien unterteilt. Dies ist die gängige Skala in der Medizin. Sekundär wird sie nach Rutherford in drei Stadien mit teilweise mehreren einzelnen Unterscheidungen klassifiziert. Die folgenden vier Stadien liefern eine Übersicht über die Definition nach Fontaine.

Stadium I – asymptomatische AVK

In diesem Stadium hat der Betroffene weder sicht- noch spürbar Schmerzen. Die asymptomatische Erkrankung bleibt daher in aller Regel undiagnostiziert. Sie liefert den Boden, um sich zu schweren Stadien der Erkrankung weiterzuentwickeln.

Stadium II – Claudicatio intermittens

In diesem Stadium kommt es wahlweise (Gliederung A) zu Schmerzen bei einer Gehstrecke von über 200 Metern oder in der Gliederung B bei unter 200 Metern. In beiden Fällen treten Symptome also erstmals auf, wenn eine längere Strecke ohne Unterbrechung zurückgelegt wird. Die Schmerzen werden aber, wie eingangs erwähnt, nur selten der pAVK zugeordnet.

Stadium III – Ruheschmerzen

In dieser Phase schmerzen Extremitäten auch dann, wenn sie zum aktuellen Zeitpunkt nicht beansprucht werden. Spätestens hier wenden sich Patienten üblicherweise an Mediziner.

Stadium IV – Nekrose, Gangrän

Im akuten Stadium der pAVK kommt es zum Absterben von Gefäßen und Zellen, auch bakterielle Infektionen und feuchte Gangrän können auftreten. Die Läsionen erweitern sich hier kontinuierlich über die Extremitäten.