Warum sollten Sie Ihren Heuschnupfen frühzeitig behandeln?
Wird der Heuschnupfen nicht behandelt, kann daraus eine Bronchitis oder in schlimmen Fällen sogar allergisches Asthma entstehen. Die durch den Heuschnupfen entstandenen Entzündungen schädigen auch das Gewebe in den unteren Atemwegen. Fast die Hälfte aller Heuschnupfenallergiker bekommen durch die Entzündungsreaktionen Probleme mit den Bronchien oder der Lunge.
Welche Medikamente können gegen Ihren Heuschnupfen eingesetzt werden?
A) Antihistaminika
Sie sind für Heuschnupfenallergiker geeignet, die leichte bis mittelstarke Beschwerden haben. Die Antihistaminika – die bekanntesten Wirkstoffe sind Loratadin, Cetirizin, Ebastin, Fexofenadin, Mizolastin – unterbinden die Wirkung des Histamins, das für die allergisch bedingten Beschwerden verantwortlich ist. Die Cromoglicinsäure wird zur Vorbeugung und Behandlung von Heuschnupfen, allergisch bedingter Bindehautentzündung und allergischem Asthma eingesetzt.
Ein Antihistaminikum kann direkt am Ort der Beschwerden angewendet werden, das bedeutet, dass bei tränenden und juckenden Augen die Anwendung von Augentropfen sinnvoll ist. Hat der Patient Niesanfälle, eine laufende oder verstopfe Nase, dann sollte er Nasentropfen oder Nasensprays anwenden. Oftmals haben Heuschnupfenallergiker Beschwerden in Nase und Augen, dann stehen Kombinationspackungen zur Verfügung. Sind die Bronchien oder die Lunge – zum Beispiel durch allergisches Asthma – betroffen, helfen Dosieraerosole. Falls die Direktanwendung nicht ausreicht, gibt es für Heuschnupfenallergiker auch Antihistaminika in Form von Tabletten. Für Kinder gibt es Säfte.
B) Glucocorticoide
Wenn Sie Heuschnupfen haben und Ihre Beschwerden sich mit den Antihistaminika nicht bessern, wird der Arzt Ihnen vermutlich ein Glucocorticoid verordnen. Zu den bekanntesten Glucocorticoiden gehören Prednisolon, Prednison, Dexamethason und Hydrocortison. Die meisten Glucocorticoide sind rezeptpflichtig.
Frei verkäuflich sind Medikamente mit dem Wirkstoff Beclometasondipropionat. Falls Sie entzündete Augen haben, wirken die Glucocorticoide nicht. In diesem Fall wird der Arzt Ihnen Antihistaminika verordnen, die gegen Ihre allergisch bedingten Beschwerden in den Augen helfen und Glucocorticoide gegen Ihre übrigen Heuschnupfensymptome.
C) Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierung wird auch als spezifische Immuntherapie bezeichnet. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die unter starken Heuschnupfensymptomen leiden, kann Ihnen die Hyposensibilisierung helfen. Dabei wird Ihr Organismus mit regelmäßigen Dosen „Ihres“ Allergens dazu gebracht, nicht mehr übersteigert auf das Allergen zu reagieren.
In den meisten Fällen wird das Allergen unter Ihre Haut gespritzt. Die Dosierung des Allergens wird dabei immer weiter gesteigert.
Falls Sie sich für diese Therapie entscheiden, brauchen Sie Geduld, denn in der Regel dauert die Behandlung drei Jahre lang. Falls Sie ein Kind haben, das von Heuschnupfen betroffen ist oder wenn Sie sich nicht spritzen lassen möchten, bietet sich die Slit-Therapie (Sublinguale spezifische Immuntherapie) an. Bei der Slit-Therapie wird das Arzneimittel mit dem Allergen unter die Zunge geträufelt. Als Nebenwirkung treten bei manchen Patienten Juckreiz und Reizungen im Mund- und Rachenraum auf.
Falls Sie nur gegen bestimmte Gräser allergisch reagieren, können Sie alternativ auch so genannte „Gräser-Tabletten“ als spezifische Immuntherapie anwenden. Die Allergie-Immun-Tablette ist einfach zu dosieren, hilft aber nur gegen Heuschnupfen, der von Gräsern ausgelöst wird.
D) Naturarzneimittel und homöopathische Arzneimittel können gegen Heuschnupfen helfen
Es gibt eine Reihe von homöopathischen Arzneimitteln, die gegen Heuschnupfenbeschwerden eingesetzt werden. Manche Anwender schwören auf die homöopathische Behandlung, bei anderen dagegen spricht die Homöopathie nicht an. Als pflanzliches Arzneimittel hat sich der Wurzelextrakt aus Astragalus membranaceus gegen Heuschnupfen bewährt.
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