Es ist den Wissenschaftlern noch nicht ganz klar, warum unser Stimmungslevel in der kalten Jahreszeit messbar absinkt. Allerdings gibt es mehrere Theorien, die ganz einleuchtend klingen. Zum einen spielen die Hormone eine große Rolle. Im Herbst und im Winter produziert der Körper weniger Serotonin, das zu den Glückshormonen zählt.
Zum zweiten bereitet sich unser Organismus auf eine Art Winterschlaf vor und produziert mehr Schlafhormone. Zum dritten produziert der Körper weniger Vitamin D, das er nur unter Einwirkung von Sonnenlicht herstellen kann. Weniger Licht bedeutet weniger Vitamin D, was ebenfalls auf unsere Stimmung drückt.
Trauriges Herz
Diese Reaktion des Körpers auf die dunkle Jahreszeit macht auch unserem Herzen zu schaffen. Zum einen braucht unser Herz Vitamin D, zum zweiten schlägt sich die schlechte Stimmung, die bis zur Depression führen kann, auch auf unsere Herzgesundheit nieder. Depressive Menschen haben beispielsweise ein erhöhtes Risiko für die Koronare Herzkrankheit oder einen Herzinfarkt. Um dieses Risiko zu verkleinern, ist es wichtig, schon früh etwas gegen die saisonale Herbstdepression zu unternehmen.
1. Licht tanken gegen die Herbstdepression
Da der Lichtmangel ein Hauptverursacher für die schlechte Laune ist, ist es wichtig, so viel Licht wie möglich abzubekommen. Schließlich braucht der Körper Helligkeit, um die Serotonin- und die Vitamin D-Produktion anzukurbeln. Licht ist im Herbst und Winter eine Mangelware. Nutzen Sie daher jede Chance, um etwas Sonnenlicht abzubekommen.
2. Bewegung
Auch wenn es draußen kalt ist, ist Bewegung an der frischen Luft wichtig. Beim Sport produziert der Körper Glückshormone, die die Stimmung heben. Oft reicht auch schon ein kleiner Spaziergang, um den Körper mit frischem Sauerstoff zu versorgen, Sonnen zu tanken und die Laune zu verbessern.
3. Ernährung
Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst hilft dem Körper bei der Serotonin-Produktion. Vermeiden Sie fettige und kalorienreiche Mahlzeiten. Im Herbst können Sie sich bei schlechter Laune auch etwas Süßes gönnen. Das hebt zum einen die Stimmung, zum anderen kann der Körper mit den Süßigkeiten mehr Serotonin produzieren. Aber übertreiben Sie es nicht. Sonst droht beim Gang auf die Waage eine Frühlings-Depression.
4. Entspannung
Versuchen Sie, Stressfaktoren zu reduzieren und nehmen Sie sich auch einmal Zeit zur Entspannung. Ein warmes Bad mit ätherischen Ölen (z. B. Jasmin), ein gemütlicher Leseabend oder ein ausgiebiger Besuch in einer Saunalandschaft können den Kopf frei machen und die Stimmung heben.
5. Therapie
Lichtmangel ist ein Hauptgrund für die Herbstdepression. In schweren Fällen gibt es spezielle Lichttherapien, bei denen man mit entsprechenden Strahlen behandelt wird. Das Speziallicht strahlt mit einer Lichtstärke von bis zu 2.500lux. Im Vergleich herrschen bei normaler Zimmerbeleuchtung maximal 200lux. Eine Stunde am Tag Speziallicht hilft bei 70 bis 80 Prozent aller Betroffenen, diese depressionsfrei durch den Herbst und Winter zu bringen.
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