Es handelt sich bei der Epilepsie um eine zerebrales Anfallsleiden oder Krampfleiden, die wiederholt auftreten können. Es gehört zu einer chronischen Erkrankung des zentralen Nervensystems mit einer übersteigerten Entladungsaktivität von Nervenzellgruppen im Gehirn. Mit dem richtigen Einsatz der Schüßlersalze lassen sich die epileptischen Anfälle auf ein Minimum reduzieren.
Unter einem zerebralen (epileptischen) Anfall versteht man einen, vom Gehirn ausgehender Anfall, der häufig mit Muskelzuckungen einhergeht. Treten diese Anfälle chronisch auf, spricht man von einer Epilepsie. Der Anfall beruht auf plötzlich auftretenden, nicht langanhaltenden bzw. schnell verschwindenden Funktionsstörungen der Gehirnnerven.
Diese Funktionsstörung der Gehirnnerven wird durch eine elektrische Entladung verursacht. Hierbei kann es zu einer Beeinträchtigung des Bewusstseins mit Sturz zu Boden, Steifwerden der gesamten Skelettmuskulatur des Hundes (Anspannungserhöhung tonische Phase), welches durch Muskelkrämpfe abgelöst wird (klonische Phase). Mit einer anschließenden längeren Phase der Desorientierung bis hin zur ängstlichen Aggressivität.
Das Gehirn des Menschen ist ständig aktiv, also auch in der Schlafphase. Diese ständige Aktivität ist mit minimaler elektrischer Entladung der jeweils erregten Nervenzellen verbunden. Bei einem tonisch-klonischen Epilepsieanfall sind die Nervenzellen so stark erregt, dass sie sich zeitweilig mehr als gewöhnlich elektrisch entladen.
Beim auftretenden Beschwerdebild kommt es auf die Größe der betroffenen Nervenzellgruppe bzw. verschiedene Nervenzellverbände im Gehirn an. Hierbei kommt es auch darauf an, ob nur eine oder gar die beiden Gehirnhälften von den plötzlichen elektrischen Entladungen betroffen sind.
Von epileptischen Anfällen kann jeder Mensch, ob Kind oder Erwachsener betroffen sein, jedoch liegt bei den meisten Menschen die Auslöseschwelle (Krampfschwelle) so hoch, dass die epileptischen Anfälle nur bei sehr starken Belastungen auftreten können. Die wichtigsten Belastungen sind Fieber (i.d.R. bei Kleinkindern), Drogenabusus und Drogenentzug, extremer Alkoholgenuss oder auch Alkoholentzug, einige Medikamente, Gehirnentzündungen verschiedener Genese, Stoffwechselentgleisungen und eventuell ein Gehirntumor. Es kann jedoch auch Flackerlicht, Fieberkrämpfe bei Kindern einen epileptischen Anfall auslösen.
Einen erstmalig auftretenden Anfall bezeichnet man Okkasionsanfall, also ein Gelegenheitsanfall, der z.B. durch außergewöhnliche Belastungen, wie Schlafentzug bzw. extremer Schlafmangel oder vermehrter Alkoholabusus auftreten kann. Ein einzelner Anfall führt in der Regel zu keinerlei Beeinträchtigungen oder auch Folgeschäden des Gehirnes der Betroffenen.
Jedoch sollte auch beim ersten Anfall sofort der Hausarzt oder Kinderarzt oder auch Heilpraktiker aufgesucht werden, um eine genaue Diagnostik und eventuelle Ausschlußdiagnose durchgeführt werden. Es können hierdurch schwerwiegende Erkrankungen des Zentralen Nervensystems einschließlich des Gehirns ausgeschlossen oder gar bestätigt werden.
Unterscheidung der Verläufe von epileptischen Anfällen:
Bei einem partiellen Anfall (fokaler oder auch Herdanfall genannt) laufen die Entladungen in einem begrenzten Gehirnareal ab. Sie gehen im Normalfall von angeborenen oder auch erworbenen Hirnläsionen aus. Diese können bereits lange vor dem ersten Anfall entstanden sein. Hierbei wird wiederum unterschieden in einfach fokale Anfällen bei die Betroffenen völlig bei Bewusstsein sind.
Diese können sich jedoch steigern zu so genannten komplex-fokalen Anfällen, bei denen die Leidenden eine so genannte Bewusstseinsveränderung durchmacht. Die Betroffenen werden bewusstlos (sind wie „weggetreten“) und führen unkontrollierte Muskelzuckungen und Steifwerden einzelner Körperteile oder des gesamten Körpers. Es kann mehrere Minuten oder auch länger dauern, bis die Leidenden wieder völlig bei Besinnung sind.
Hierbei treten in der Regel folgende Symptome auf:
- motorische Symptome, wie Muskelzuckungen oder Parästhesien (Ameisenlaufen, Kribbeln entlang des betroffenen Nervenstranges,
- Zuckungen einzelner Gliedmassen
- Steifheit der einzelnen betroffenen Muskelpartien
- unerklärliche Bewegungen oder auch Handlungen, wie z. B. Grimaßen schneiden, Körperdrehungen, Wischbewegungen
Bei den komplex-fokalen Anfall, den so genannten psychomotorischen Anfall, kommt es zu vor dem Anfall zu Verhaltensauffälligkeiten, wie Ruhelosigkeit oder einem starren abwesenden Blick, laut Schreien bzw. gelegentlich auch Schmatzgeräuschen.
Der generalisierte tonisch-klonische Anfall (Grand-Mal-Anfall)
Hierbei verliert der Betroffene – manchmal nach einem Initialschrei – das Bewusstsein. Es kommt zu einer verstärkten Anspannung (Tonuserhöhung) der gesamten Skelettmuskulatur, der wiederum zum Sturz beim stehenden Betroffenen führen kann. In dieser Phase kommt es zum Strecktonus der Extremitäten (Arme und Beine), das Zwerchfell (Atemmuskel) verkrampft sich und die Haut läuft bläulich (zyanotische Hauterscheinung) an.
Nach ca. einer ½ bis ganzen Minute folgen rhythmische Muskelzuckungen. Es kann zum blutigen Schaum vor dem Mund kommen, wenn der Betroffene sich auf die seitliche Zunge gebissen hat. Die Muskelzuckungen enden in der Regel in einer Muskelerschlaffung, wobei häufig eingenässt und auch eingekotet wird.
Nach ca. 3 bis 5 Minuten endet der sogenannte Grand-Mal-Anfall häufig ohne irgendein zu tun. Hiernach fallen die Betroffenen über mehrere Stunden in einen sogenannten Terminalschlaf, der sie alles vergessen lässt. Es kommt nach dem Erwachen zu Verwirrtheit, einer Amnesie sowie zu heftigem Muskelkater. Der Betroffene erinnert sich häufig nicht mehr an den Anfall.
Folgende biochemische Mineralsalze nach Dr. med. W. H. Schüßler können zusätzlich zur Antiepileptika täglich verabreicht werden. Hierdurch können die Anfälle und auch die Heftigkeit der Krampfanfälle abgemildert werden. Es handelt sich um folgende biochemische Mineralsalze:
- Nr. 2 Calcium phosphoricum D6: Calcium phosphoricum ist der Betriebsstoff der willkürlichen Muskulatur und wirkt positiv auf die Ruhelosigkeit und reguliert verspannte Muskulatur
- Nr. 4 Kalium chloratum D6: Kalium chloratum verbessert die Fließeigenschaften des Blutes indem es den Blutfaserstoff bindet, es ist wichtig für den Aufbau von Bindegewebsfasern, Kollagen und auch Elastin, es baut Proteinbaustein in entsprechende Fasern um
- Nr. 5 Kalium phosphoricum D6: Wichtiges Mittel für das Lecithin, es bindet es und ist damit für die Energieversorgung von Gehirn, Nervenzellen, Blut und auch Muskelfasern zuständig, es gilt als Anti-Erschöpfungsmittel, korrigiert die auftretenden Lähmungserscheinigungen und das Ameisenlaufen in den Extremitäten
- Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6: Löst unwillkürliche, nervöse Spannungen im der Psyche und auch im Körper und zwar speziell in den Muskelfasern auf, es ist das Betriebsmittel für die glatte Muskulatur, es ist ein wichtiges Mittel für die Energiegewinnung innerhalb der Zellen
- Nr. 11 Silicea D12: verbessert die Struktur der Bindegewebsfasern und baut die Leitfähigkeit der Nervenfasern auf. So wird das Zucken der Muskulatur normalisiert und eventuelle Schmerzen bei Anfällen abgeschwächt, des Weiteren ist es ein wichtige Mineralsalz für den Säure-Basen-Haushalt
- Nr. 14 Kalium bromatum D12: Kalium bromatum gilt als Beruhigungsmittel der Biochemie, es beruhigt die Nervenfasern und somit auch die Muskulatur
- Nr. 17 Manganum sulfuratum D12: Manganum sulfuratum ist eines der wichtigsten Mittel des Energiestoffwechsels innerhalb der Zellen, es fördert die Ferrumaufnahme aus der Nahrung und verbessert somit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Nervenfasern und Muskulatur
- Nr. 19 Cuprum arsenicosum D12: Cuprum arsenicosum ist eines der Spasmolytiken der Biochemie. Es löst Spasmen (Krämpfe) des Zentralen Nervensystems, hat auch eine positive Wirkung auf den Eisenstoffwechsel und hilft somit bei der Verbesserung der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Nervenfasern und Muskeln
- Nr. 21 Zincum chloratum D12: Zink braucht der Organismus für ein gut funktionierendes Nervensystem, es gilt also als Nervenmittel pur bei den biochemischen Mineralsalzen nach Dr. med. W. H. Schüßler
Dosierung der biochemischen Mineralsalz-Mischung
Von jedem oben aufgeführten Schüßlersalz kann dem Betroffenen jeweils 5 Tabletten (bei Kindern wesentlich weniger, ca. die Hälfte oder bei Kleinkindern sogar nur jeweils 1 Tablette) in warmen Wasser aufgelöst in langsamen Schlucken über den Tag verteilt verabreicht werden. In einem Anfall sollte natürlich nichts verabreicht werden, da hier die Gefahr des Verschluckens und einer anschließenden Aspriationspneumonie (eine Lungenentzündung aufgrund von Eindringen einer Fremdsubstanz über die Luftröhre) entstehen kann.
Dieses Mineralsalz-Mix-Getränk wird in der Regel in einem Liter stillem Mineralwasser oder auch gutem Leitungswasser aufgelöst und neben den Antiepileptika zusätzlich zum Trinken über den gesamten Tag verteilt verabreicht.
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