Angina pectoris: Die weiche Seite wird abgeschnürt
Menschen, die unter Angina pectoris-Anfällen leiden, sind häufig sehr tüchtige, aktive Menschen, die ihre weiche, ängstliche Seite zugunsten einer tatkräftigen, erfolgreichen Seite unterdrücken. In Situationen, in denen sie dann ihre weichen Anteile brauchen oder in denen diese einfach mit angesprochen sind, kommt es zu einem Anfall. Das Herz macht sich bemerkbar. Es signalisiert deutlich, dass es abgeschnürt wird, dass der Blutfluss nicht mehr normal und in ausreichendem Maß erfolgt.
Angina pectoris: Was bedeutet sie aus psychosomatischer Sicht
Aus psychosomatischer Sicht signalisiert uns ein Angina pectoris, dass die Lebensfreude abgeschnürt wird. Der Lebensfluss ist unterbrochen. Die Abschnürung der Lebensfreude geschieht in einem Maße, dass sie als lebensbedrohlich erlebt wird. Nicht umsonst gelten Angina-pectoris-Anfälle auch als Vorboten eines Herzinfarkts.
Angina pectoris: Angst liegt dem Anfall zugrunde
Die Gründe, warum ein Mensch die Lebensfreude in sich bekämpft und dadurch den Lebensfluss unterdrückt, können vielfältig sein. Häufig ist hinter diesem Mechanismus die Angst zu finden, andere Menschen zu verlieren, wenn man seine Gefühle zeigt. Es kann aber auch eine Grundangst vor dem Fluss des Lebens generell dahinter stehen. Wohin treibt einen der Fluss des Lebens. Was würde passieren, wenn man aufhören würde, alles zu kontrollieren?
Angina-pectoris-Anfälle vermeiden – aus der eigenen Mitte heraus handeln
Rüdiger Dahlke empfiehlt Menschen, die unter Angina-pectoris-Attacken leiden, sich auf die eigene Mitte zu besinnen. Ein sorgfältiges Ausloten der eigenen Herzenswünsche, das vorsichtige Einbetten von den weichen und zarten Regungen in den Alltag, unterstützt von Tai Chi oder anderen Meditationsformen, kann seiner Meinung nach helfen, den Fluss des Lebens wieder zuzulassen und das Bedürfnis, alles zu kontrollieren und vorauszuplanen, was im eigenen Leben passiert, zu überwinden.
Angina pectoris als Folge von Arteriosklerose
Angina pectoris ist auch häufig eine Folge von Arteriosklerose. Bei der Arteriosklerose setzt sich Kalk an den Innenseiten der Blutgefäße ab. Dies führt zu einer Verhärtung und Verengung der Gefäße, was ebenfalls zu einer Minderdurchblutung der dahinter liegenden Bereiche führt.
Arteriosklerose als Folge einer zu starren Lebensplanung
Diese Verengung und Verhärtung ist aus psychosomatischer Sicht ein Zeichen für die mangelhafte Flexibilität in der eigenen Lebensführung. Das Leben wird nach einem starren Plan gelebt. Spontane Regungen und Gefühle werden nicht oder nur sehr spärlich zugelassen.
Schon lange vor einem Angina pectoris-Anfall kann ein Mensch an Arteriosklerose leiden. Die Auflösung des Staus in den Gefäßen kann laut Dahlke auch hier nur dadurch erreicht werden, dass spontane, zarte Regungen zugelassen und für die Lebensführung genutzt werden.
Fazit
Einem Angina-pectoris-Anfall liegt häufig eine lang anhaltende Unterdrückung der weichen und zarten Regungen des Herzens zugrunde. Im Anfall selbst kommt es zu einer Strangulierung des Herzens, was auf der psychosomatischen Ebene einer Unterdrückung der Lebensfreude und einem Anhalten des Lebensflusses entspricht.
Viele Menschen leiden schon lange vor einem Angina-pectoris-Anfall unter Arteriosklerose. Auch bei der Arteriosklerose wird laut Dahlke versucht, den Lebensfluss "einzubetonieren". Der natürliche Fluss wird gehemmt. Das Leben soll in vorgeschriebenen Bahnen verlaufen. Da dies dem Fluss des Lebens und dem lebendigen Organismus Mensch widerspricht, kommt es zu Beschwerden.