Die (un)heimlichen Dickmacher

(Un)heimliche Dickmacher: Wenn Sie sich Ihren Energieumsatz anschauen, ist Ihnen dann bewusst, wie viel Sie sich tagsüber bewegen und wie viele Kalorien Sie tatsächlich über den gesamten Tag zu sich genommen haben? Wenn ja, umso besser. Aber es gibt auch Situationen, da lassen sich trotz Diät und Bewegung die überflüssigen Kilos nicht abbauen. Das kann der Fall sein, wenn etwa bestimmte Krankheiten vorliegen, die Psyche belastet ist oder als Nebenwirkung mancher Medikamente.

Negativer Stress: Der Dickmacher Nr. 1
Positiver Stress lässt den Körper mehr Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausschütten. Der Organismus kann so auf die Schnelle viel Energie zur Verfügung stellen. Das Gewicht erhöht sich dadurch nicht, eher im Gegenteil.

Negativer Stress entsteht durch anhaltende belastende Situationen, die sich vermeintlich nicht ändern lassen. Cortisol wird ausgeschüttet. Einerseits begünstigt das die Bildung von Bauchfett, andererseits wird das Verlangen nach Frustessen und in erster Linie nach Süßigkeiten geweckt.

Tipp:
Finden Sie heraus, was Ihnen Stress verursacht und erlernen Sie eine für Sie passende Entspannungsmethode.

Zu wenig Schlaf macht Sie hungrig
Schlafmangel fördert Übergewicht. Welche exakten körperlichen Mechanismen dafür verantwortlich sind, ist noch nicht klar. Die Wissenschaft vermutet, dass ein bestimmtes Hormon (Orexin) verantwortlich ist und dass dieses Hormon wach und hungrig macht. Bekommt der Körper also zu wenig Schlaf, erhöht sich der Orexin-Spiegel. Die Folge: Hunger.

Ein ähnliches Phänomen beobachteten Wissenschaftler der Columbia University und fanden in einer Studie in Hinblick auf Schlaflänge und Gewicht heraus, dass Menschen, die weniger als vier Stunden schlafen, ein um 70 Prozent höheres Risiko für Übergewicht haben als Menschen, die sieben bis neun Stunden schlafen. Bei sechs Stunden ist das Risiko immerhin noch um 23 Prozent erhöht.

Dickmacher Hormonmangel: Funktion der Schilddrüse wird gebremst
Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann hierfür ursächlich sein. Produziert Ihre Schilddrüse zu wenig Thyroxin, führt der Mangel an diesem Hormon zu einem niedrigeren Grundumsatz und zahlreichen Stoffwechselstörungen.

Ihr Körper braucht deshalb sehr wenig Energie und die Menge der aufgenommenen Kalorien wird schnell zu hoch. Eine der Folgen eines niedrigen Grundumsatzes sind aber nicht nur Gewichtszunahme, sondern auch Antriebsschwäche, Frösteln und viele mehr. Die Schilddrüsenunterfunktion lässt sich vom Arzt einfach durch einen Bluttest nachweisen und mit Schilddrüsenhormonen behandeln. Allerdings muss der Betroffene diese Tablettentherapie meistens sein Leben lang durchführen.

Kein Sättigungsgefühl durch genetische Störung
Wenn der Körper immer Hunger und nie Sättigung empfindet, kann die Ursache ein angeborener Leptinmangel (extrem seltene Erbkrankheit) sein. Dieses Fettstoffwechselhormon wird im Fettgewebe gebildet und signalisiert dem Gehirn, wann Sättigung eingetreten ist. Wird durch den Körper zu wenig Leptin zur Verfügung gestellt, besteht ein ständiges Hungergefühl. Leptinmangel lässt sich aber durch entsprechende Medikamente ausgleichen.

Das Alter spielt mit
Mit zunehmenden Jahren verliert Ihr Körper die Fähigkeit, durch Diäten rasch Gewicht zu verlieren. Die Muskelmasse schwindet und Fettdepots nehmen zu. Die Ursache: altersbedingte Hormonreduktion. Nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern.

Mit fortschreitenden Jahren produziert der Körper immer weniger Geschlechtshormone. Die Folge: der Grundumsatz ändert sich und das Übergewicht ist ganz schön hartnäckig. Das Ganze beginnt so etwa ab 30 Jahren. Bei Männern vollzieht sich diese Änderung ganz allmählich, bei Frauen etwas plötzlicher, in der Menopause.

Für Ihre schlanke Linie bedeutet das: ab 50 Jahren Kalorien einsparen. Untersuchungen zeigen, dass in dieser Altersgruppe etwa 400 Kilokalorien am Tag zu viel verzehrt werden. Mit etwas mehr Geduld und Disziplin ist das aber locker zu schaffen.

Medikamente als Dickmacher
Eine Reihe von Medikamentenwirkstoffen stehen im Verdacht, das Körpergewicht zu erhöhen. Dazu gehören vor allem Psychopharmaka und Diabetesmedikamente. Psychopharmaka können den Appetit steigern, Diabetesmedikamente die Einlagerung von Fett ins Gewebe begünstigen. Betablocker können vor allem bei Übergewichtigen den Grundumsatz verringern.