Wasserknappheit und –mangel ist daher inzwischen fast ein globales Problem. In Kalifornien z. B. entsteht der Mangel in erster Linie dadurch, dass es lange nicht geregnet hat und die Bürger extrem viel Wasser verbrauchen. Was u. a. dazu geführt hat, dass der Staat versucht, den Verbrauch zu limitieren. In anderen Weltregionen, etwa China, Südamerika oder Afrika sind die Probleme weitaus größer.
Es fehlt z. B. die Infrastruktur für die Wasserver- und –entsorgung sowie Wasser im Allgemeinen. Experten gehen davon aus, dass bis 2030 jährlich mehr als 2 Billionen Dollar investiert werden müssen, damit die Menschen vor Ort mit ausreichend sauberen Wasser versorgt werden können. Dadurch ergeben sich für Unternehmen in diesem Segment enorme Marktpotenziale. Für Anleger stellt sich die Frage, welche Firmen voraussichtlich profitieren werden und welchen Chancen und Risiken sich ergeben können.
Zum einen gibt es international agierende Unternehmen, die sich auf Wasserversorgung spezialisiert haben. Zu dieser Gruppe gehören z. B. Firmen wie Suez-Environment, United Utilities oder American Water Works. Die meisten Versorger haben aber in den letzten Jahren trotz aller Nachfrage nicht mit konstanten Wachstumsraten überzeugen können, weder bei Umsätzen, Gewinnen oder Aktienkursen.
Ein Grund hierfür ist, dass die genannten Firmen regelmäßig in regulierten Märkten aktiv sind und somit sehr stark von politischen Entwicklungen abhängig sind, die sich häufig nicht genau vorhersagen lassen. Zum anderen finden sich auf den Kurszetteln der Börsen viele Unternehmen, die sich auf das Angebot von Technik spezialisiert haben, mit der sich Wasser reinigen, aufbereiten und auch transportieren lässt.
In Anbetracht der Tatsache, dass Wasser auf dem Globus recht ungleich verteilt ist, dass das meiste Wasser salzig (Meerwasser) bzw. verschmutzt ist, haben solche Unternehmen gute Chancen, von der Wasserknappheit zu profitieren. Firmen, die hier aktiv sind, sind u. a. Roper Industries und Xylem. Aber auch diese Unternehmen sind zumindest in Teilen abhängig von politischen Gegebenheiten und Entwicklungen, weil sie u. a. die Erlaubnis benötigen, in den betroffenen Ländern agieren zu können.
Aber auch Weltkonzerne, die eigentlich für andere Produkte bekannt sind, verfügen oft über ein Standbein im Wassergeschäft. Beispielsweise haben die Mischkonzerne General Electric und Danaher u. a. Produkte zur Wasseraufbereitung, Filterung, Entsalzung oder Reinigung im Angebot, ebenso wie Anlagen zur mobilen Wasseraufbereitung. Der Vorteil solcher Mischkonzerne gegenüber spezialisierten Anbietern ist, dass sie weniger abhängig von externen Einflüssen sind.
Läuft das Wassergeschäft wider Erwarten einmal weniger gut, kann das oft durch bessere Entwicklungen in anderen Segmenten und Sparten aufgefangen werden. In jedem Fall ist Wasser in den kommenden Jahren ein aussichtsreicher Wachstumsmarkt, auf dem Unternehmen Millionen verdienen können, was auch Anlegern gute Chancen bietet. Sie sollten dabei aber immer auch mögliche Risiken im Auge behalten und vor allem nie alles auf eine Karte setzen, weder auf ein einzelnes Unternehmen noch auf eine einzelne Branche.
Wichtig: Wie immer stellt die Nennung der Firmen ausdrücklich keine Anlageempfehlung dar, sondern sie dient dazu, die Aussagen zu verdeutlichen. Anleger müssen sich bei Interesse selbst ein Bild machen und sich vor einer Entscheidung weiter umfassend informieren, indem sie die schon mehrfach genannten Auswahlkriterien verwenden.