Advent, Advent… warum das Lichtlein eigentlich brennt

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt... das Gedicht kennt jeder. Aber seit wann und warum gibt es den Adventskranz? Noch gar nicht so lange! Erst im 19. Jahrhundert stellte ein deutscher Theologe den ersten Adventskranz auf.

Advent, Advent… 25 Lichtlein brennen
Der Theologe und Pädagoge Johann Hinrich Wichern aus Hamburg nahm im 19. Jahrhundert Waisenkinder auf, und betreute sie im "Rauhen Haus", einem alten Bauernhaus. In der Vorweihnachtszeit fragten die Kinder immer wieder, wann Weihnachten sei – und so ließ sich der Erzieher etwas einfallen: Er baute aus einem alten Wagenrad einen Kranz mit 19 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen, von denen jeden Tag eine mehr angezündet wurde. Die Kinder konnten so die Tage bis Weihnachten abzählen. Das war im Jahr 1839.

Vom "Rauhen Haus" aus verbreitete sich der Adventskranz, und aus den ursprünglich 25 Kerzen wurden vier – nur noch an den Adventssonntagen werden bei uns Kerzen angezündet.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.

Im Jahr 1925 übernahm die katholische Kirche die Erfindung des evangelischen Theologen Wichern. Bei der Symbolik des Adventskranzes gibt es verschiedene Deutungen:

  • die Zunahme des Lichtes drückt die Erwartung auf die Geburt Jesu Christi, das "Licht der Welt" aus.
  • Der Kranz symbolisiert den Erdkreis und die vier Himmelsrichtungen, der Kreis das ewige Leben.
  • Grün ist die Farbe des Lebens (Tannengrün).

Neben dem bekannten "Advent Advent…" ist noch ein weiteres Adventsgedicht recht verbreitet:

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

(Hermann Claudius, 1878 – 1980).