Fremdwörter im Smalltalk?

Der 20. Mai ist Fremdworttag. Eine gute Gelegenheit, Ihren Smalltalk einmal abzuklopfen: Reden Sie verständlich? Oder fällt es Ihrem Gegenüber manchmal schwer, Ihnen zu folgen? Liegt es an der Wortwahl? Als erstes sollten Sie überflüssigen Fremdwörtern zu Leibe rücken!

So wird Ihr Smalltalk klar und verständlich

Nicht nur auf den Gesprächsinhalt, auch auf den Stil kommt es an. Gewiss wird Ihr Gegenüber im Smalltalk auf Ihre Sprache achten. Die sollte weder zu hochgestochen noch zu flapsig sein!

Reden Sie natürlich. Machen Sie sich nicht interessanter, als Sie sind. Auch nicht durch eine hochgestochene Sprache! Greifen Sie vor allem nicht zu Fremdwörtern, die Sie in Ihrem Alltag nicht benutzen würden. Oder andersherum: Wenn Sie ein Fremdwort durch ein Wort aus der Alltagssprache ersetzen können, tun Sie es!

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Ein Beispiel für Ihren Smalltalk

Sicher ist Ihnen schon mal der Begriff ‚Klientel‘ begegnet. Vor allem im Geschäftsleben wird er verwendet. Leider häufig falsch! Heißt es: die Klientel? Oder muss es vielmehr lauten: das Klientel? Kompliziert, diese Fremdwörter! Sicher empfindet Ihr Smalltalk-Gegenüber dies ähnlich.

Das Problem ließe sich recht einfach und ohne großes Nachschlagen in Wörterbüchern lösen. Ersetzen Sie einfach ‚Klientel‘ durch ‚Kundschaft‘!

Sie können den Smalltalk ein wenig fortsetzen

Verkomplizierung durch Fremdwörter: Damit hätten Sie einen schönen Aufhänger für die Fortsetzung Ihres Smalltalks. Falls Ihr Gegenüber noch Aufklärungsbedarf bezüglich des Wörtchens ‚Klientel‘ hat: Das Geschlecht von ‚Klientel‘ ist weiblich. Es muss also ‚die Klientel‘ heißen.

Falls Sie den Smalltalk noch weiter in diese Richtung fortsetzen möchten: ‚Klientel‘ stammt aus dem Lateinischen. Ursprünglich bezeichnete der Begriff die ‚Gesamtheit der Hörigen‘. Aus den Schutzbefohlenen wurde im modernen Sprachgebrauch die Gesamtheit der Kunden. Kurz gefasst: der Kundenkreis oder die Kundschaft.

Noch ein abschreckendes Beispiel für den Smalltalk

Als Michael Glos noch Bundeswirtschaftsminister war, sagte er einmal: "Wir starten von der Pool-Position." Halb Deutschland lachte ob seines Fehlgriffs in die Fremdwörterkiste. Die andere Hälfte fühlte mit ihm: Ein solches Missgeschick kann jeden von uns ereilen. Sollte es aber nicht. Glos hatte Pole mit Pool verwechselt. Startet ein Formel 1-Fahrer aus der ersten Reihe, nimmt er die Pole-Position ein. Wer in der Pool-Position ist, sitzt vielleicht im Schwimmbad. Und geht vermutlich baden. So wie Glos mit seinem Zitat.

Falls Sie in Ihrem Smalltalk ein wenig lästern möchten: Glos ist gelernter Müller. In diesem Beruf hat er es sogar bis zum Meister gebracht. In seinem Ministeramt eher weniger. Hätte er nur Schuster gelernt! Dann hätte er vielleicht einen mit seinem Handwerk verbundenen Rat verinnerlicht: Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten!