Bringen Sie ein wenig Wissenschaft in den Smalltalk!
Schuld an allem ist der Gregorianische Kalender. Der löste anno 1582 den Julianischen Kalender ab. Und sorgt immer wieder für unangenehme Überraschungen. Warum er das auch und gerade in puncto Frühlingsbeginn tut, dürfen Sie im Smalltalk erklären. Dabei hilft Ihnen die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
Das Frühlingsäquinoktium tritt im Lauf der Jahre immer schneller ein. Frühlings-was?, wird Ihr Gegenüber jetzt einwerfen. Äquinoktium: So drückt es jedenfalls der Wissenschaftler aus. Damit wenigstens Sie im Smalltalk verstanden werden, sprechen Sie lieber von Tag-und-Nacht-Gleichheit.
Leider geht es im Frühlings-Smalltalk nicht ganz ohne Zahlen
Von der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleichheit eines Jahres bis zu der des folgenden müsste es laut Kalendervorgabe 365 Tage, fünf Stunden, 49 Minuten und zwölf Sekunden dauern. Tatsächlich geht es viel schneller. Zwischen zwei Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleichen liegen gerade mal 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden.
Haben das die Erfinder des Gregorianischen Kalenders denn nicht gewusst? Falls eine zweifelnde Frage ähnlicher Art im Smalltalk auftaucht – können Sie diese parieren. Man hat es gewusst! Und deshalb alle vierhundert Jahre ein Extra-Schaltjahr eingeschoben. Das heißt:
Nicht ganz! Alle nicht durch 400 teilbaren glatten Jahre mit zwei Nullen fielen als Schaltjahr aus. Also 1700, 1800 und 1900. Das Jahr 2000 war dagegen sehr wohl ein Schaltjahr. Denn es ist durch 400 teilbar.
So finden Sie im Smalltalk zu einer einfachen Sprache zurück
Kompliziert!, mag Ihr Gesprächspartner an dieser Stelle stöhnen. Doch wie die Wiener Astronomen auf ihrer Webseite finden auch Sie im Smalltalk zu einer volkstümlichen Sprache zurück. Unser Kalenderjahr geht im 21. Jahrhundert etwas vor, behaupten die Wissenschaftler. Und es kommt noch dicker: Der Frühlingsbeginn wird sich in den nächsten Jahren immer weiter nach vorn verschieben.
Zunächst bleibt es beim 20. März. Doch bereits im Jahr 2048 fängt das Frühjahr am 19. März an. Ihr Smalltalk-Gesprächspartner sollte sich das Datum schon mal im Kalender anstreichen.
Und was ist mit der Frühlingsromantik im Smalltalk?
Bleibt da nicht die Frühlingsromantik auf der Strecke? Nicht nur im Smalltalk, könnten Sie erwidern. Auch in der Natur! Wie sollen künftig – um mit Goethe zu fragen – Strom und Bäche vom Eise befreit sein? Oder wenigstens Wege und Wiesen vom Schneematsch? Zumal der scheidende Winter im dafür vorgesehenen Monat, dem März, immer weniger Zeit zum Schmelzen haben wird?
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