Gründerzuschuss: Tipps für einen überzeugenden Geschäftsplan

Sie werden es bereits erfahren haben, es gibt einige Änderungen beim Gründerzuschuss. Für alle, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen möchten, bedeutet das, dass diese Leistung nun eine "Kann-Leistung" seitens der Agentur für Arbeit ist und zudem auf sechs Monate reduziert wurde. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung mit einem überzeugenden Geschäftsplan.

Eine frühzeitige Kontaktaufnahme und Gespräche mit Ihrem Berater bei der Agentur für Arbeit sind wichtig. Ebenso ein fundierter, aussagekräftiger und vollständiger Businessplan, der realistisch Ihr Vorhaben und Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit darlegt. Dieser soll Ihrem Berater helfen, Ihr Vorhaben zu verstehen und nachvollziehen und damit zu einer Entscheidung gelangen zu können.

Hinweis: Ihre Entscheidung, sich selbstständig  zu machen, sollten Sie unbedingt unabhängig von der Gewährung des Gründerzuschusses fällen können. Denn hat Ihr Vorhaben keine Substanz, langfristig Ihr Einkommen zu sichern, hilft Ihnen auch kein Gründerzuschuss. In meiner Beratungspraxis rate ich Gründungsinteressierten von einer Gründung ab, wenn eine Tragfähigkeit des Vorhabens nicht dargelegt werden kann. Der Businessplan ist zunächst ein Leitfaden für Sie selbst.

Überlegen Sie aus der Sicht des Kunden

Begriffe wie Kundennutzen und USP (Unique Selling Proposition) sollten Ihnen geläufig sein. Viele Gründer sind voller Enthusiasmus und von Ihrem Angebot überzeugt. Das ist gut so – aber genauso wichtig ist es, dass Ihre zukünftigen Kunden überzeugt werden können und bei Ihnen kaufen. Es gilt die alte Werbeweisheit: "Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler."  Daher überprüfen Sie Ihr Angebot und finden Sie heraus, was es Ihrem Kunden für einen Nutzen bietet.

Ein Beispiel: Es ist nicht die tolle Bohrmaschine selbst, sondern vielmehr, dass damit Löcher in einer bestimmten Größe (Geschwindigkeit) gebohrt werden können, die der Kunde braucht, um ein Bild aufzuhängen. Der Nutzen kann dann unter Umständen Zeitersparnis sein. Versuchen Sie immer wieder, die Perspektive zu wechseln und überlegen Sie aus Kundensicht, was der Nutzen oder Mehrwert ist.

Was unterscheidet Sie von der Konkurrenz?

Das Gleiche gilt für Ihren USP (Alleinstellungsmerkmal). Viele Angebote gleichen sich in Design, Ausstattung und Preis oder sind, wie zum Beispiel Dienstleistungen allgemein, sehr schwer zu beschreiben. Was genau unterscheidet Sie von Ihrem Wettbewerb?

Meiner Erfahrung nach sind es immer häufiger die Soft Skills und der Umgang mit den Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern, die Kunden überzeugen. Das Alleinstellungsmerkmal zu finden ist nicht immer leicht. Denn meist geht es um Verhalten und Haltungen, die für Sie selbstverständlich sind. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich einen Berater Ihres Vertrauens hinzu.