Was die steigende Lebenserwartung für Unternehmen bedeutet

Jedes zweite Mädchen, das heute geboren wird, kann im Jahr 2106 seinen 100. Geburtstag feiern. Die Lebenserwartung steigt. Ein im Jahre 1931 Geborener hatte in seinen ersten Lebensjahrzehnten Aussicht auf eine steigende Lebenserwartung um 1 Prozent pro Jahr.
Dank besserer Medizin und Ernährung, gesünderen Lebensstils und geringerer Sterblichkeit im Alter, haben wir heute aber eine um 5 % steigende Lebenserwartung. Die Folgen aus Unternehmenssicht:

1. Kosten für steigende Lebenserwartung, am Beispiel: Generals Motors gibt heute schon mehr  für die Gesundheitsversorgung seiner Pensionäre aus als für den Einkauf von Stahl! Eine weiter steigende Lebenserwartung um 3 bis 5 %, wird manche Pensionskasse sprengen, was auch die dahinter stehenden Unternehmen berührt, wie die Krise bei GM schon heute zeigt.

2. Re-Careering nennen amerikanische Unternehmen eine Thema, das zeitversetzt auch hier zu Lande auf dem Radar auftauchen wird: Mitarbeiter jenseits der 50 suchen sich eine neue Beschäftigung. Sie rechnen überhaupt nicht mehr damit, mit 65 in Rente zu gehen – sie wollen weiter arbeiten, weil das ihren persönlichen Lebenszielen entspricht. Manager werden Berater, Ärzte gehen in den Sicherheitsdienst, Verkäufer wechseln in die Gastronomie, so einige Beispiele.

3. Semi-Retirement: Die Nachfrage nach Teilzeitarbeit wird durch die steigende Lebenserwartung ebenfalls weiter steigen. Denn viele Arbeitnehmer im Alter 65plus werden nicht den Vollausstieg, sondern eine Mischung aus Arbeit und Nichtarbeit wünschen. In den USA bereitet man sich schon auf eine hohe Job-Nachfrage der Semi-Retirees vor, weil die Baby-Boomer ein paar Jahre älter sind als bei uns.