Schon in der Probezeit die schwächeren Azubis stärken

Ihre neuen Auszubildenden haben nun die Ausbildung in ihrem Unternehmen begonnen. Sie als Ausbilder konnten sich einen ersten Eindruck verschaffen. Wie immer sind Leistungsträger dabei, andere wiederum tun sich schwer. Wichtig ist, dass Sie die schwächeren Azubis von Beginn an stärken. Denn schließlich liegt es in Ihrem Interesse, dass alle die Probezeit bestehen.

Auszubildende, die im Betrieb sehr zurückhaltend agieren, sich nicht in den Vordergrund drängen und auch eher bescheidene Leistungen abliefern, gehören einfach dazu. Wenn Sie sich an das Auswahlverfahren erinnern, dann wird Ihnen sicherlich einfallen, dass Sie Kompromisse machen mussten. Aber letztlich haben Sie jedem erfolgreichen Bewerber eine erfolgreiche Ausbildung zugetraut. Erinnern Sie sich an die Stärken, die Ihr jetziger Azubi, der Startprobleme hat, im Bewerbungsverfahren nachweisen konnte. Bauen Sie darauf auf.

Vor allem aber stellen Sie neue Stärken Ihrer schwächeren Azubis fest. Es kommt nämlich nur äußerst selten vor, dass ein Auszubildender auf der ganzen Linie – theoretisch, praktisch, psychisch und menschlich – ausschließlich Schwächen aufweist. Sie werden feststellen, dass schlechte Beurteilungen im Betrieb und schwache Berufsschulnoten oftmals auch mit positiven Aspekten einhergehen. Kommt ein solcher Azubi beispielsweise bei seinen Kollegen gut an? Hat er kommunikative Stärken? Wie sieht es mit seinen praktischen Fähigkeiten aus? Können Sie darauf aufbauen, ihm entsprechende Tätigkeiten geben oder sogar seinen Ausbildungsplan umstellen? Wenn Sie auf seinen Stärken gezielt aufbauen, gewinnt dieser Azubi Selbstvertrauen und auch andere Bereiche der Ausbildung können davon profitieren.

Schwächen des Auszubildenden von Beginn an bekämpfen

Aber auch wenn Sie vor allem seine Schwächen sehen, seien Sie dankbar dafür, dass diese transparent sind. Denn schließlich gibt es Mittel und Wege, diese zu beseitigen. Gerade dann, wenn es an Grundsätzlichem fehlt, was ihm in seiner Schullaufbahn nicht vermittelt wurde (schwache Mathematikkenntnisse, schlechte Leistungen in Deutsch), können Sie das durch zusätzlichen Unterricht kompensieren. Hier bieten sich die so genannten ausbildungsbegleitenden Hilfen an. Diese werden von der Arbeitsagentur organisiert, in der Regel von Bildungsträgern durchgeführt und sind für Sie bzw. für den Ausbildungsbetrieb kostenneutral. Fragen Sie bei Ihrer Agentur für Arbeit nach.

Sollten Sie Fortschritte feststellen, dann dokumentieren Sie diese gemeinsam. Oftmals ist es nämlich so, dass ein Auszubildender seine Erfolge gar nicht selbst mitbekommt. Wenn er seine Fehlerquote verringern kann, schneller wird oder sorgfältiger, nimmt er das möglicherweise gar nicht wahr. Sprechen Sie daher mit ihm in kurzen Abständen und halten sie dabei alle Erfolge fest. Legen Sie darüber hinaus das nächste Ziel fest, das Sie gemeinsam erreichen wollen.

Sollte der Azubi mit Ihrer Hilfe die Probezeit überstehen, dann ist das ein Grund, mit ihm darauf anzustoßen. Laden Sie zu einer kleinen Feierstunde und zeigen Sie dadurch, dass der Azubi etwas Bemerkenswertes erreicht hat. Denn gerade dann, wenn er zu Beginn der Ausbildung schwache Leistungen brachte, ist ein solcher Erfolg keineswegs selbstverständlich.