Die Unterrichtsqualität durch Schülerfeedback steigern

Ab dem Schuljahr 2011/ 2012 werden sich in Berlin alle Lehrer mindestens einmal innerhalb von 2 Jahren von ihren Schülern evaluieren lassen. Das Instrument hierfür ist ein Online-Portal, das vom Institut für Schulqualität (ISQ) betrieben wird. Die Lehrer können sich zu eigens ausgewählten Aspekten ihres Unterrichts Feedback geben lassen.

Zur Qualitätsverbesserung des Unterrichts nutzen
Wenn Sie nicht in Berlin leben, nutzen Sie am besten die Selbstevaluationsmöglichkeiten, die Ihr Landesinstitut oder Ihre Qualitätsagentur zur Verfügung stellt.

Damit dies aber nicht zu einem bürokratischen Akt für Ihre Lehrer wird, den diese als Mehrbelastung erleben, binden Sie die Selbstevaluation in Ihren Qualitätsentwicklungsprozess ein. Vereinbaren Sie Folgendes:

  • Klären Sie mit Ihrem Kollegium die Frage, wie Unterricht gestaltet sein muss, damit Schüler erfolgreich lernen.
  • Mit dieser Diskussion wird deutlich, dass es verschiedene Formen guten Unterrichts gibt. So erhöhen Sie die gegenseitige Toleranz im Kollegium.
  • Führen Sie diesen Klärungsprozess vor dem Schülerfeedback durch. So haben Sie die Möglichkeit, Ihren Unterricht bereits vor der Aktion zu verbessern.
  • Füllen auch Sie selbst einen Fragebogen als Selbsteinschätzung aus.
  • Vergleichen Sie das Ergebnis von Selbst- und Fremdeinschätzung.

Praxistipp: Sollte Ihnen der Feedback-Bogen Ihrer Landes-Qualitätsagentur nicht zusagen, informieren Sie sich im "Praxishandbuch Qualitätsentwicklung und Evaluationskultur in der Schule" aus dem PRO-Schule Verlag über weitere Evaluationsbögen.

Feedbackkultur im Klassenzimmer aufbauen
Mit der Befragung allein ist es nicht getan. Auf die Weiterarbeit kommt es an:

  • Nutzen Sie die Befragung, um mit Ihren Schülern ins Gespräch zu kommen.
  • Zeigen Sie sich in dem Gespräch kritikfähig.
  • Nehmen Sie die Kritik als wertvolle Optimierungsvorschläge an.
  • Nutzen Sie das Feedback-Gespräch als Gelegenheit, Hintergründe für unverrückbare Gegebenheiten aufzuzeigen, wie z. B. die Anzahl von Leistungserhebungen.
  • Zeigen Sie anhand der Kritik Ihren Schülern auf, dass Lernen nur dann funktioniert, wenn die Schüler aktiv sind.