Der Bindestrich: Verbindung und Gliederung der Wörter

Der Bindestrich ist ein Viertelgeviert lang und heißt daher auch Viertelgeviertstrich. Er ist ein waagerechter Strich, der im Deutschen als Bindestrich, Trennstrich, Ergänzungsstrich oder auch als Minuszeichen verwendet wird, darf jedoch nicht mit dem Gedankenstrich (Halbgeviertstrich) verwechselt werden, der länger als der Bindestrich ist.

Der Bindestrich dient der Wortgliederung

Der Bindestrich soll generell Wörter gliedern und unterteilen, die zusammengeschrieben zu unübersichtlich wären. Beispiele hierfür sind Zusammensetzungen mit Abkürzungen, Ziffern oder Einzelbuchstaben, zum Beispiel:

  • H-Milch
  • E-Mail
  • 100-prozentig
  • Kfz-Brief
  • Dipl.-Ing.

Oder substantivisch gebrauchte Wortgruppen, wie:

  • das Entweder-oder
  • das Auf-die-lange-Bank-schieben

Übersichtliche Zusammensetzungen mit Infinitiv, wie „Autofahren“ oder „Inkrafttreten“ sind davon ausgenommen. Komposita, also zusammengesetzte Substantive, werden immer zusammengeschrieben.

Weitere Beispiele für die Verwendung des Bindestrichs:

Gleichrangige, nebengeordnete Adjektive, wie

  • deutsch-französische Grenze oder
  • manisch-depressives Verhalten

werden mit Bindestrich geschrieben. Ebenso übergeordnete Zusammensetzungen, die einen Bestandteil mit Bindestrich enthalten, zum Beispiel „S-Bahn-Wagen“.
Substantivierungen, die aus dem Englischen stammen, wie

  • Make-up oder
  • Stand-by

werden ebenso zusammengeschrieben, wie lange, komplexe Wörter, zum Beispiel: „Arbeiter-Unfallversicherungsgesetz“ oder „Ultraschall-Messgerät“. Dies dient der besseren Lesbarkeit. Beim Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben, sind die Wörter ebenfalls mit Bindestrichen zu trennen.

  • Schiff-Fahrt
  • Miss-Stand oder
  • Tee-Ernte.

Aus anderen Sprachen stammende, zusammengesetzte Substantive wie „Midlife-Crisis“ oder „Science-Fiction“ werden ebenfalls mit Bindestrich geschrieben. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen bei der Unterscheidung von Bindestrich und Gedankenstrich!

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