Lebendige Briefe durch mehr Verben statt Substantive

Viele Substantive im Brief machen ihn schwerfällig und überfrachten die Korrespondenz. Bringen Sie mit Verben Dynamik und Lebendigkeit in Ihre Briefe. Oft können Sie umständliche Substantive in verständliche Verben umwandeln, statt Einbettung schreiben Sie einbetten in Ihren Brief.

Substantive im Brief wirken unpersönlich
Viele Substantive in unseren Briefen und Formulierungen wirken unpersönlich und bürokratisch. Denken wir nur an Gesetzestexte oder Anwaltsschreiben, diese sind oft mit Substantiven gefüllt, dass die Verständlichkeit sehr darunter leidet.

Sätze mit vielen Substantiven klingen trocken, sachlich und nüchtern. Sie sind schwer verständlich, leblos und langgezogen. Ganz anders das Verb, es wirkt dynamisch, lebendig, leicht verständlich und bringt Bewegung in die Sätze. Der Lesefluss und die Verständlichkeit werden durch Verben erleichtert.

Verben sind produktiv, einfach und prägnant
Sie verkürzen oft die Sätze in unserem Brief und unserer Korrespondenz:

Zu unserem Bedauern

bedauern

In Rechnung stellen

berechnen

Den Beschluss fassen

beschließen

Eine Entscheidung treffen

entscheiden

Eine Buchung vornehmen

buchen

Mehrere Substantive aneinandergereiht wirken unverständlich und sind oft erst beim zweiten Lesen zu verstehen.

Das Ende der Veranstaltung des Unternehmens im Plenarsaal hat diese Ergebnisse ergeben…
Formulieren Sie lieber: Die Unternehmenssitzung im Plenarsaal hat beschlossen…

Substantive im Brief können den Leser überfordern
Oft treffen wir auf viele Substantive, wenn Menschen gescheit und gebildet wirken möchten. Und es stimmt, der Leser fühlt sich oft mit den vielen Substantiven überfordert und versteht den Inhalt erst beim 2. Lesen. Aber ist dies der Sinn und Zweck unserer Korrespondenz? Wollen Sie dem Leser das Gefühl geben, klein und unbedeutend zu sein? Sicherlich nicht.

Eher ist es so, dass der Schreiber sich hinter vielen Substantiven verstecken möchte. Nicht der Leser ist der Dumme sondern eher der Schreiber, der es nicht fertig bringt so zu schreiben, dass jeder ihn versteht. Denn das ist die eigentliche Kunst beim Schreiben. Verstanden zu werden! Substantive sind schwerfällig und passiv.

Substantivierungen verstärken dies noch. Dies sind Verben, die in Substantive umgewandelt wurden. Meist sind diese durch die Endung –ung zu erkennen. Vorsicht vor Substantivierungen, sie verführen dazu, Ihre Briefe mit zu viel Inhalt zu füllen.

Verben bringen Sätze auf den Punkt
Vielen Substantive machen Ihre Korrespondenz und Ihre Briefe unverständlich und schwerfällig. Oft verwandeln Sie Handlungen (z. B. Dr. Wiesen diagnostizierte) in vermeintlich objektive Fakten (die ärztliche Diagnose). Der eigentliche Inhalt wird hinter umständlichen Formulierungen versteckt. Durch Verben werden der Brief und Ihre Korrespondenz klar und präzise. Verben bringen Sätze sehr viel mehr auf den Punkt.

Viele Substantive können Sie in Ihren Briefen bequem als Verb schreiben:

Beitritt

beitreten

die Schließung der Abteilung

wir schließen

unter Beweis stellen

beweisen

Internationalisierung

International auftreten

einer Lösung zuzuführen

lösen

Erweiterung

erweitern

Der ganze Schreibstil wirkt etwas "knackiger" und erscheint dem Leser einprägsamer, wenn Sie mit Verben arbeiten. Die große Kunst ist, Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln. Das erreichen Sie durch einfache und verständliche Briefe.