Ein ausgezeichnetes Management-Reporting gehört zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige, erfolgreiche Unternehmensführung. Durch die Bereitstellung entscheidungsrelevanter Informationen und durch das Aufzeigen der finanziellen und nichtfinanziellen Auswirkungen steigert das Management-Reporting die Qualität betrieblicher Entscheidungen. Als wichtiger Kanal für die interne Kommunikation von Zielen und Verantwortlichkeiten ist das Management-Reporting ferner ein nicht zu unterschätzender Treiber für die erfolgreiche Strategieumsetzung.
Darüber hinaus unterstützt das Management-Reporting die Kommunikation mit externen Stakeholdern durch die Bereitstellung vorlaufender und werttreiberbasierter Indikatoren. Damit befriedigt das Management-Reporting nicht zuletzt die gestiegenen Informationsbedürfnisse seitens der Anspruchsgruppen wie Analysten, Kapitalgeber etc.
Leider erfüllen die in der Praxis eingesetzten Management-Reporting-Systeme diese Funktionen nicht in zufriedenstellender Weise. Dies ist das Ergebnis der Studie „Management-Reporting“ der Detecon (Schweiz) AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Accounting, Controlling und Auditing der Universität St. Gallen.
Definition von Management-Reporting
Unter Management-Reporting versteht man die interne, regelmäßige und standardisierte Berichterstattung an die obersten Führungsebenen des Unternehmens. Die Hauptaufgabe des Management-Reportings liegt daher in der Bereitstellung erfolgskritischer Informationen für die Unternehmensführung. Das Management-Reporting dient insbesondere der Entscheidungsfindung sowie der Kontrolle. Ferner kann ein gut konzeptioniertes Management-Reporting die externe Kommunikation mit Stakeholdern fördern.
Zur Wahrnehmung dieser Funktionen muss gewährleistet sein, dass die bedeutenden Treiber des unternehmerischen Erfolges im Management-Reporting erfasst werden. Diese erfolgskritischen Informationen des Management-Reportings müssen qualitätsgesichert in einer logisch strukturierten Art und Weise, möglichst zeitnah, die entsprechenden Empfänger erreichen. Die Umsetzung dieser Anforderungen stellt die für das Management-Reporting Verantwortlichen vor einige Herausforderungen:
- Bedingt durch die zunehmende Globalisierung und Veränderungsprozesse im Unternehmen müssen die Inhalte des Management-Reportings in immer kürzeren Zyklen angepasst werden.
- Die Funktionsfähigkeit des Management-Reporting-Systems ist trotz knapper Zeit-, Geld- und Personalressourcen zu gewährleisten.
- Trotz steigender Informationsfülle sollte sich die Komplexität des Management-Reportings nicht erhöhen. Die weitgehende Reduktion der Komplexität ist eine wesentliche Voraussetzung für die Herstellung der notwendigen Transparenz hinsichtlich Kosten und tatsächlichem Ressourceneinsatz für das Management-Reporting.
- Das Management-Reporting ist adressatengerecht aufzubereiten und zeitnah zu präsentieren.
- Inkonsistente Berichtsinhalte im Management-Reporting sind zu vermeiden.
- Die Zielkonflikte beim Erstellen der Berichte nehmen zu. So müssen im Rahmen des Management-Reportings vor allem Aktualitäts- und Qualitätsansprüche stets aufeinander abgestimmt werden.
Ganzheitliche Perspektive des Management-Reportings
Bei der Betrachtung dieser Problemfelder aus einer ganzheitlichen Perspektive fehlt häufig ein entsprechendes Zielsystem sowie das Wissen um denkbare Stellhebel zur Optimierung des Management-Reportings.
Dieses fehlende Bewusstsein wird verstärkt, wenn Rückmeldungen seitens der Berichtsempfänger zu Inhalten des Management-Reportings ausbleiben und die Ersteller des Management-Reportings so auf eine Zufriedenheit des Empfängers schließen. Parallel hierzu werden die Ziele für das Management-Reporting nur unzureichend formuliert.
Um ein entsprechendes Zielsystem für das Management-Reporting zu entwickeln und die möglichen Stellhebel zu analysieren, haben sich die Detecon (Schweiz) AG und das Institut für Accounting, Controlling und Auditing der Universität St. Gallen entschlossen, gemeinsam eine empirische Studie zum Thema Management-Reporting durchzuführen.
Die Studie zum Management-Reporting
Mit der Studie zum Management-Reporting wurden die Handlungsfelder des Management-Reportings strukturiert analysiert und kritische Erfolgsfaktoren identifiziert. Darauf aufbauend leitet die Studie zum Management-Reporting wesentliche Gestaltungsempfehlungen ab. Hierbei wurden jeweils die Kategorien Konzeption, Prozesse/IT und Organisation/Personal betrachtet.
Die Studie identifiziert zehn kritische Erfolgsfaktoren, deren Bedeutsamkeit für das Management-Reporting von der überwiegenden Mehrheit der Gesprächspartner als sehr hoch oder hoch eingeschätzt wurde. Als erfolgskritische Faktoren des Management-Reportings wurden folgende Faktoren identifiziert:
Exzellenz-Kriterien der Kategorie Konzeption
- Relevanz
- Stringenz
- Konsistenz
Exzellenz-Kriterien der Kategorie Prozesse/IT-Unterstützung
- Datenqualität
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit
- Wirtschaftlichkeit
- Aktualität
Exzellenz-Kriterien der Kategorie Personal/Organisation
- Personelle Effizienz
- Organisatorische Effizienz
- Stabilität
Im Rahmen der Studie zum Management-Reporting wurde ferner die individuelle Zufriedenheit mit der Ausprägung dieser Kriterien bestimmt sowie die Ist-Situation im Bezug auf das Management-Reporting analysiert. Aus dieser Analyse wurden schließlich die wesentlichen Problemfelder des Management-Reportings abgeleitet und entsprechende Gestaltungsempfehlungen abgegeben.
Die hochinteressante Studie zum Management-Reporting, die nicht nur für Controller interessant sein dürfte, steht auf den Detecon-Seiten zum Download zur Verfügung.
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