Interim Management: Einsatzgebiete aus Sicht der Praxis

Interim Manager, auch "Manager auf Zeit" genannt, übernehmen in der Regel für einen bestimmten Zeitraum möglichst klar definierte Aufgaben im Unternehmen. Was Sie dazu noch wissen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Interim Manager oder Manager auf Zeit übernehmen in der Regel für einen bestimmten Zeitraum möglichst klar definierte Aufgaben im Unternehmen, meist aus der Führungsetage und dann häufig mit voller Verantwortung. Alternativ sind sie oft als Team- oder Projektmanager tätig. Sie werden sozusagen als verantwortliche, leitende Mitarbeiter auf Zeit engagiert. 

Interim Manager als Spezialisten

Unternehmen bedienen sich eines Interim Managers gerne in Fällen eines zeitlich befristeten fachlichen Spezialeinsatzes, der fundierte Branchenerfahrungen voraussetzt. Dann ist der Interim Manager eher der Kategorie Fachberater mit zusätzlicher Funktion als Umsetzer mit Verantwortung für die Arbeitsergebnisse und, je nach Auftrag und Aufgabe, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zuzuordnen.

Besonderheit, Herausforderung oder Sanierung sind oft Anlässe

Ein Projekt, eine besondere Aufgabe wie zum Beispiel eine Sanierung, ein spezifisches Fachproblem in der Produktion oder im Bereich Forschung und Entwicklung, sowie Änderungen im Einkauf, im Controlling oder im Finanz- und Rechnungswesen, können einen Interim Einsatz auslösen.

Ebenso aktuelle Herausforderungen, zu denen im Unternehmen das Knowhow oder die entsprechende Kapazität fehlen, können Anlass für die Entscheidung, einen Interim Manager zu engagieren, sein.

Coaching als Interim-Spezialgebiet

Eine besondere Form des Interim Managements liegt beim Coaching von Führungskräften vor.  Hier wird der Interim Manager in der Regel nicht zur Dauerpräsenz, sondern in regelmäßigen Abständen zur Unterstützung in allen führungsrelevanten Themen herangezogen.

Interim Manager als Generalisten

Die andere Gruppe wird repräsentiert von Interim Managern, die echte Generalisten sind. Sie werden eingesetzt für personelle Ausfälle, sowie zur kurzfristigen und vorübergehenden Erhöhung der Managementkapazität. Notwendig werden Interim Manager in solchen Situationen durch Krankheit, Unfall, kurzfristige Wechsel etc. Diese werden ebenso kurzfristig personell mit einem Interim Manager besetzt, bevor sie langfristig wieder mit einem neuen Mitarbeiter ausgestattet werden.

Schwierige Situationen verlangen besondere Entscheidungen

Die Entscheidung, sich eines Interim Managers zu bedienen, liegt nahe, wenn besondere Umstände wiederum besondere Entscheidungen verlangen: Zum Beispiel, wenn Nachfolgepersonal in Ruhe gesucht werden soll oder wenn strukturelle Wandlungen anstehen, bei denen die notwendigen Entscheidungen ein Externer besser und personenunabhängiger treffen und umsetzen kann.

Wann sind Interim Manager besonders hilfreich?

Der erfahrene Interim Manager ist besonders gut geeignet, um Unternehmen in schwierigen, unvorhersehbaren Situationen, wie etwa bei kurzfristigen Überbrückungen bzw. Führungskraftvertretungen oder in strategischen Umlenkphasen, zu helfen. In letzteren Fällen hat der Interim Manager schließlich den Weg in die entstandene, missliche Situation nicht zu verantworten und ist, außer seinem Auftraggeber, keinem Anderen gegenüber in besonderem Maße verpflichtet. Dadurch kann er, anders als die eingefleischte Führungskraft, neutral an die Aufgabe (z. B. eine schwierige Restrukturierung oder notwendige Sanierung) herangehen.

Dauer des Interim-Einsatzes

Interim Manager übernehmen Mandate für sehr unterschiedliche Zeiträume. Das kann für wenige Wochen sein, wenn zum Beispiel ein wichtiges Projekt in der Entwicklungs-, Entstehungs- oder Endphase gemanagt werden muss. Andererseits kann sich ein Mandat durchaus auch über mehrere Jahre, abhängig vom Erfolg des Interim Managers im Unternehmen, erstrecken.

Ende des Interim Mandats

Das Mandat endet regelmäßig mit Abschluss der übertragenen Aufgaben, dem Ablauf des Berichts- oder Abrechnungszeitraumes oder nach erfolgreicher Inbetriebnahme des verantworteten Projektes. Nach erfolgreicher Beendigung der Tätigkeit wird das Unternehmen in der Regel wieder verlassen.

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