Claudia Hovermann: Wie Sie Lampenfieber erfolgreich bekämpfen

Wenn Sie schon einmal vor einer Gruppe sprechen mussten oder durften, wissen Sie wahrscheinlich, wie schnell man schweißnasse Hände oder eine zittrige Stimme oder sogar Magendrücken bekommt. Oft ereilt einen die Nervosität schon Tage vor der Präsentation. Dabei unterscheidet man fünf verschiedene Stufen des Lampenfiebers, die sich aber mit einfachen Methoden gut bekämpfen lassen.
1. Stufe
Viele Menschen fürchten sich davor, um eine Präsentation gebeten zu werden.
Gegenstrategien
  • Akzeptieren Sie die Situation und stufen Sie es als „normal“ ein vor anderen eine Rede zu halten.
  • Fordern Sie die Situation heraus. Warten Sie nicht, bis Sie um eine Präsentation gebeten werden. Melden Sie sich bei einer passenden Gelegenheit freiwillig. So können Sie sicher sein, dass Ihnen das Thema liegt und es wird nicht über Sie bestimmt, sondern Sie haben sogar den Zeitpunkt selbst in der Hand.
2. Stufe
Während Sie sich mit dem Thema beschäftigen, wird Ihnen immer mulmiger zu Mute.
Gegenstrategien
  • Seien Sie gut vorbereitet. Stecken Sie ausreichend Mühe in eine gute Vorbereitung. Das lässt Sie sicherer werden – Sie kennen sich hervorragend in dem Thema aus.
  • Was kann schlimmstenfalls passieren? Sie stolpern auf dem Weg zum Podium, verlieren den Faden? Na und? Sie sind gut vorbereitet, stehen wieder auf bzw. schauen in Ihr Manuskript und fahren fort.
  • Was kann bestenfalls passieren? Auch dass sollten Sie sich vor Augen halten, um sich zu motivieren. Standing ovations, Ihr Chef überreicht Ihnen am Ende der Präsentation einen Blumenstrauß.
3. Stufe
Bei vielen ist die Angst kurz vor der Präsentation am größten.
Gegenstrategien
  • Atmen Sie tief durch. Bei Nervosität wird die Atmung häufig flach und schnell, was die Verkrampfung nur noch steigert. Atmen Sie dreimal langsam ein und aus. Halten Sie den Atem nach jedem Einatmen zwei bis drei Sekunden an. Ihre Atmung normalisiert sich.
  • Machen Sie Entspannungsübungen. Ballen Sie die Hände zu Fäusten und halten Sie sie ein paar Sekunden ganz angespannt, anschließend loslassen. Das entspannt Ihren gesamten Körper. Legen Sie Ihre Hände so zusammen, dass sich die Fingerkuppen Ihrer beiden Hände berühren. Diese Übung sorgt für Ruhe und Konzentration.
  • Motivieren Sie sich selbst. Sagen Sie sich vor: „Ich schaffe das!“ „Ich werde Erfolg haben!“ „Ich bin sicher im Auftreten und wirke überzeugend!“
4. Stufe
Ihr Stimme flattert vielleicht und Sie wünschen sich, alles wäre schon vorbei.
Gegenstrategien
  • Bewegen Sie sich und setzen Sie Körpersprache ein. Das löst die Verkrampfung und der Vortrag wirkt dadurch plastischer für die Zuschauer.
  • Nehmen Sie Blickkontakt zu den Menschen auf, zu denen Sie reden. Blickkontakt zeugt von Stärke und Selbstbewusstsein. Picken Sie sich ruhig diejenigen heraus, die Ihnen wohl gesonnen sind und Sie aufmunternd anlächeln.
5. Stufe
Sie haben Angst, kritisiert zu werden, „durchgefallen“ zu sein.
Gegenstrategien
  • Bemühen Sie sich um ein Feedback. Warten Sie nicht ab, bis jemand Sie auf Ihre Leistungen anspricht, gehen Sie in die Offensive. Fragen sie bei passender Gelegenheit jemanden, wie es ihm gefallen hat. Fragen Sie detailliert, was dem Zuhörer gefallen hat und was Sie demnächst besser machen können. Konstruktive Kritik hilft Ihnen weiter. Notieren Sie solche Punkte und beachten sie diese beim nächsten Mal.
  • Stellen Sie sich regelmäßig der Situation einer Rede, denn nur so bekommen Sie Routine.
Die Autorin, Claudia Hovermann, ist Chefredakteurin des Sekretärinnen Handbuchs.