Heilpflanzen bei Magenschmerzen: Phytotherapie hilft

Magenschmerzen? Die Phytotherapie ermöglicht individuelle Behandlung. Erfahren Sie, welche Heilpflanzen entkrampfen und wie sie die Schleimhaut schützen können.

Der Magen übersäuert? Sodbrennen? Magenschmerzen?

Die Nahrung liegt wie ein Stein im Magen. Essen macht keinen Spaß und der Krampf ist vorprogrammiert? Der Helicobacter pylori ist mittels Antibiotika vernichtet und dennoch haben Sie weiter Magenschmerzen?

Die schulmedizinischen Säureblocker helfen zwar kurzfristig, sollten aber nicht über eine längere Zeit genommen werden. Langfristig wird das Geschehen eher chronifiziert. Die eigentliche Ursache für Magenschmerzen ist viel öfter ein Salzsäure-MANGEL. Die Magenfunktion ist eingeschränkt, es wird nicht genug Salzsäure und deshalb auch zu wenig schützender Schleim produziert.

Die Übersäuerung entsteht unter anderem durch Milchsäurebakterien aus dem Dünndarm, die sich erst wegen des Salzsäuremangels im Magen ansiedeln können. Sie produzieren dann auch Säure, der Magen aber keinen Schutz. Wie Sie sehen, sind biologische Vorgänge wie immer komplex. Die schnellen Lösungen sind meist keine, zumindest nicht nachhaltig. Hier bietet die Phytotherapie eine sinnvolle und wesentlich differenziertere Behandlung mit Heilpflanzen an. Wichtig ist eine individuelle Therapie.

Am Beginn steht Schleimhautschutz und Entkrampfung, später geht es darum, die Magenfunktion wieder herzustellen.

Magenschmerzen: Welche Heilpflanzen entkrampfen?

Entkrampfend wirken alle Heilpflanzen mit sanften ätherischen Ölen. Die gute alte Kamille kann an dieser Stelle nicht hoch genug gelobt werden. Das enthaltene Azulen wirkt außerdem wundheilend. Die Schafgarbe wirkt in ähnlicher Weise, vor allem wenn Sie mehr der „Lebertyp“ sind. Als zweites möchte ich das Gänsefingerkraut loben. Dieses Rosengewächs entkrampft sehr gut und stärkt über seine Gerbstoffe die Schleimhaut.

Magenschmerzen: Schleimhautschutz mit Heilpflanzen

Hier braucht es natürlich Pflanzen mit Schleimen. Die wohl einfachste Variante ist gestoßener Leinsamen, der auch in den Tee getan werden kann. Auch Eibischwurzel kann hier gute Dienste leisten. Erwähnen möchte ich auch den guten alten Beinwell. Diese alte Pflanze ist leider in Verruf geraten, weil eine gewisse Kommission meinte, dass die enthaltenen Alkaloide leberschädigend sind. Eine recht fragwürdige Studie, mit deren Durchführungsweise man viele Substanzen für gesundheitsschädlich erklären könnte.

Sei es drum, nehmen Sie Leinsamen.

Ein weiterer Tipp: Morgens Haferschleim mit einer Prise Salz, das gute alte englische Porrigde gibt Energie für den Tag und schützt den Magen.

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