Herzkrank im Verkehr – wie verhält man sich am Steuer

Wer ein kaputtes Herz hat, muss im Straßenverkehr besonders vorsichtig sein. Schließlich riskiert man beispielsweise bei einem Herzinfarkt am Steuer nicht nur sein, sondern auch viele andere Leben. Aber wie gefährlich ist das Herz-Risiko am Steuer und wer muss vorsichtig sein?

Im Straßenverkehr muss man immer konzentriert sein, sonst ist schnell ein Unfall passiert. Aber nicht nur Alkohol oder eine kurze Ablenkung können die Ursache für Zusammenstöße sein. Öfter als man denkt sind Herzprobleme die Ursache für schwere Autounfälle.

Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen
Ein Herzinfarkt oder Herzrhythmus-Störungen sind alleine schon gefährlich. Noch gefährlicher sind sie aber, wenn sie mitten auf der Autobahn oder auf einer viel befahrenen Kreuzung passieren. Hier ist nicht nur das eigene, sondern auch das Leben vieler anderer Menschen gefährdet. Daher müssen herzkranke Menschen besonders vorsichtig sein.

Mit Herzproblemen am Steuer
Das soll jetzt natürlich nicht bedeuten, dass Menschen mit Herzproblemen oder einer Herzschwäche gar nicht ans Steuer setzen dürfen. Sie sollten jedoch auch aus Rücksicht auf die Mitmenschen einmal nachdenken, ob sie mit ihrer Erkrankung Auto fahren dürfen oder den Wagen besser in der Garage stehen lassen. Im Zweifelsfall kann der Hausarzt raten, ob und wann man sich gefahrlos ans Steuer setzen kann.

Auch wenn man die Gefahr nicht grundsätzlich ausschließen kann, gibt es Situationen, in denen das Herz gefährdeter ist und andere, in denen das Herzinfarktrisiko geringer ist. Beispielsweise sollte man auch versuchen, am Steuer ruhig zu bleiben und sich nicht zu sehr über die anderen Verkehrsteilnehmer aufregen.

Broschüre der Herzstiftung
Für die Mediziner gibt es von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) zur Fahreignung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Klein H.H. et al., "Fahreignung bei kardiovaskulären Erkrankungen", Der Kardiologe 2010). Hier können sich zumindest die Mediziner orientieren, ob und wann sie einem Patienten die Fahrerlaubnis erteilen können bzw. wollen. Wobei der Patient am Ende das Risiko immer selber trägt.

Die Empfehlungen, die auch in der Broschüre zu finden sind, beinhalten wichtige Tipps für Patienten. Beispielsweise sollten Patienten nach dem Einsetzen eines Defibrillators (ICD) zumindest eine Zeit lang, eventuell sogar ganz aufs Auto verzichten. Auch Situationen, in denen das Herz besonders gefährdet ist, bei körperlicher Anstrengung, Stress oder während einer anderen Krankheit sollte man sich besser nicht ans Steuer setzen. Ob und wie riskant eine Fahrt mit dem Auto ist, können Sie letztendlich nur selber beurteilen. Aber oft ist es hilfreich, vorher seinen Arzt um Rat zu bitten.