Kinder-Zahnpflege leicht gemacht

Sobald die ersten Zähnchen durchbrechen, müssen sie auch gepflegt werden. Da kommen natürlich viele Fragen auf. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten müssen, damit sich das Gebiss Ihres Kindes kariesfrei entwickelt.

Früh übt sich
Schon die ersten Milchzähne sollten abends mit einem feuchten Wattestäbchen gereinigt werden. Lassen Sie Ihr Kind zuschauen, wenn Sie sich die Zähne putzen. Mit einer weichen Zahnbürste darf es auch selber erste Versuche anstellen, aber lieber ohne Zahnpasta. Auf diese Weise gewöhnen sich schon die Kleinen spielerisch an die Zahnputzpflege.

Putzen mit KAI
Mit anderthalb bis zwei Jahren kann Ihr Kind die Zähne richtig mit der Zahnbürste putzen, allerdings sollten Sie anschließend noch einmal nachbürsten.
Empfohlen wird das Putzen nach der KAI-Methode: Zuerst die Kauflächen, dann die Außenseiten,  am Schluss die Innenseiten. In kreisenden Bewegungen werden die stark beanspruchten Kauflächen gesäubert. Achten Sie darauf, dass auch die oberen Zähne gründlich geputzt werden. Das fällt Kindern natürlich etwas schwerer.
Die Außenflächen der Zähne werden mit leicht schräg gestellter Zahnbürste in kreisenden Bewegungen gereinigt. Also bitte nicht hin- und herschrubben und nur mit sanftem Druck arbeiten. Die Innenflächen der Zähne sind dagegen problematisch und werden erst von Vorschulkindern gekonnt gereinigt. Wichtig ist die Richtung der Zahnbürste vom roten Zahnfleisch zum weißen Zahn. Das Zahnfleisch wird also leicht mitmassiert.

Zahnbürste und Zahnpasta
Kinderzahnbürsten gibt es in allen Farben und Formen. Wichtig ist ein kinderfreundlicher, dicker Griff und ein kleiner Kopf mit weichen, abgerundeten Borsten. Spezielle Kinderzahnpasta kommt zum Einsatz, wenn die Kinder es schaffen, den Schaum auszuspucken. Da sie trotzdem Pasta verschlucken, sollte sie nicht mehr als 500 Milligramm Fluorid enthalten. Bitte sparsam verwenden, ein erbsengroßer Klecks reicht.

Alarm Angriff
Zucker ist besonders gefährlich für die Zähne, denn es greift den Zahnschmelz an. Unser Schutz ist der Speichel, der den Zahn schützt und härtet. Damit der Speichel jedoch seinen Job erledigen kann, muss der Zahn vom Belag gereinigt werden. Außerdem braucht er Zeit, um “arbeiten” zu können.
Dreimal täglich nach dem Essen Zähne putzen reicht nicht. Der Speichel braucht Zeit, um den Zahn zu reparieren. Deshalb ist es besonders schädlich, ständig Süßigkeiten zu naschen. Zahnärzte empfehlen, den Vormittag zuckerfrei zu gestalten.
Zahnmediziner der Universität Göttingen raten, nicht direkt nach dem Essen die Zähne zu putzen. Vor allem säurehaltige Speisen wie Obst weichen den Zahnschmelz auf und es besteht die Gefahr, dass er beim Putzen abgetragen wird. Warten Sie mit der Zahnpflege lieber 30 Minuten, bis sich der Zahnschmelz wieder gehärtet hat.

Besuch bei Zahnarzt
Nehmen Sie Ihr Kind bei den Routinebesuchen mit zum Zahnarzt. Es kann sich alles in Ruhe anschauen und baut keine Ängste auf. Wenn es Vertrauen zum Arzt gefunden hat, setzt es sich gerne auf den Stuhl und lässt sich in den Mund schauen.
Wenn die zweiten Zähne durchbrechen, können die zerklüften Kauflächen versiegelt werden. Der Zahnarzt trägt eine Kunststoffschicht auf die zuvor gereinigten Zähne auf, die ca. 8 – 10 Jahre hält.
Bei den regelmäßigen Zahnarztbesuchen ein- bis zweimal im Jahr wird auch die Putztechnik der Kinder überprüft. Es wird eine Tinktur aufgetragen, die sich verfärbt, wenn noch Belag auf den Zähnen ist. Auf diese Weise lernen die Kinder, worauf sie beim Putzen der Zähne achten müssen.

Motivationstipps
• Mit einem rutschsicheren Hocker können die Kinder bequem bei Zähneputzen
  in den Spiegel schauen.
• Gemeinsam putzen macht viel mehr Spaß.
• Witzige Zahnputzutensilien mit den Lieblings-Comicfiguren erhöhen das
  Putzvergnügen.
• Eine lustige Eieruhr hilft den Kindern, die Zeit besser abzuschätzen
• Plaquetabletten aus der Apotheke zeigen den Kindern, welche Stellen sie nicht
  gut geputzt haben.
• Vielleicht begeistert sich Ihr Kind für eine elektrische Zahnbürste.
• Lob motiviert mehr als ständige Kritik.
• Witzige Bilderbücher greifen das Thema Zähneputzen kindgerecht auf. Zum
  Beispiel: “Upps, komm Zähne putzen” Von Ursel Scheffler,
  Verlag Ars Edition 2005, ISBN-10: 3760714447