So lohnt sich für Sie als Selbstständigen die Direktvermarktung

Kaum ein Gesetzesvorhaben war in der ersten Jahreshälfte 2007 so umstritten wie die Regelung der Ladenöffnungszeiten. Das Seltsame daran: Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Vermarkters ist der Ladenschluss gar nicht wichtig. Nahezu bedeutungslos ist auch die Größe Ihrer Verkaufsstelle. Lesen Sie, worauf es bei einer gewinnbringenden Direktvermarktung wirklich ankommt und erkennen Sie die Verluste bringenden schwarzen Löcher.
Direktvermarktung: Viele Kunden bringen viel Umsatz
Erfolgsentscheidend sind vor allem ein effektiver, rationeller Verkauf mit hoher Kundenfrequenz und hohem Umsatz. Nach einer Studie unter im Kasten genannten Vermarktungsverbänden kaufen Verbraucher z.B. beim Bauern im Schnitt für 19 € pro Einkauf ein. Das ist mehr als im Naturkosteinzelhandel (14 €). Hohe Umsätze erreichen Sie mit Fleisch und Wurst als Hauptprodukten.

Schalten Sie schwarze Löcher bei der Direktvermarktung aus

Verringern Sie die häufigsten Verlustbringer bei der Direktvermarktung. Das sind insbesondere
  • mehr Waren verhalten als verkauft werden kann,
  • die Überschreitung des Verfallsdatums,
  • viele Reste bei Frischeprodukten wie Brot und Gemüse und
  • zu hohe Entnahmen durch Personal und Familienmitglieder.
Verlangen Sie kostendeckende Preise
Bei zugekauften Produkten ist die Festlegung des Kaufpreises einfach. Sie schlagen einfach eine Handelsspanne drauf. Schwieriger ist die Bewertung von Eigenerzeugnissen. Nehmen Sie den Marktpreis nicht als gegeben hin! Ernteausfall (Krankheit, Trockenheit usw.) oder Verluste (Lager, Entnahme durch Mitarbeiter usw.) lassen Ihren Deckungsbetrag sinken. Heben Sie dann die Preise an. Falls Sie einen höheren Preis bei Ihren Kunden nicht durchsetzen können, haben Sie zwei Möglichkeiten:
Sie kaufen zu oder
Sie trennen sich von dem betreffenden Erzeugnis.
Praxis-Tipp „Direktvermarktung“
Bevor Sie sich entscheiden, Waren von einem anderen Landwirt (oder gar vom Großmarkt) zu beziehen, fragen Sie Ihre Kunden, wie wichtig für sie diese selbsterzeugten Produkte sind.
Nicht immer wird die Direktvermarktung der eigenen Produkte rentabel betrieben. Häufig sind die Handelsspannen und die Produktivität der eigenen Arbeitskraft zu gering. Diese Kennzahlen erfolgreicher Direktvermarkter helfen Ihnen, sich besser einzuschätzen:
  • Umsatz je Arbeitsstunde: 56 €
  • Umsatz je vollzeitbeschäftigter Mitarbeiter: 101.500 €/Jahr
  • Wareneinsatz in % vom Umsatz: 62 %
  • Realisierte Handelsspanne: 62 %
  • Personalkosten in % vom Umsatz: 26 %
  • Gewinnbeitrag des Betriebszweiges „Direktvermarktung“: 14.000 €
  • Gewinn je Unternehmer-Arbeitsstunde: 16 €
(Quelle: Bioland, Demeter, GÄA, Biokreis)