Expansion? Vorsicht, Sprachfallen!

Eine Expansion auf ausländische Märkte wird auch für klein- und mittelständische Unternehmen immer attraktiver. Mittel- und Südosteuropa, Asien oder die Vereinigten Staaten werden als neue Standorte immer interessanter. Nicht nur die Kommunikation in der fremden Sprache muss gemeistert werden, sondern ein großer Brocken ist vor allem die PR.

Das Problem bei internationaler Expansion besteht darin, dass die PR sich auf die kulturellen Gepflogenheiten des Landes einstellen muss. Weder Kommunikations- noch Werbestrategien können einfach übernommen werden. Ein Beispiel: Ihre Werbekampagne, die auf Individualismus fußt, ist hierzulande ein Erfolg. In Indien würden Sie Ihre Zielgruppe nicht erreichen, denn dort stehen Familie, Gemeinschaft, Gemeinsamkeit wesentlich höher im Kurs als Freiheit und Abenteuer.

Wenn Sie die Expansion in Angriff nehmen, sollten Sie erst einmal den Standort kennenlernen. Berücksichtigen Sie die lokalen Kommunikationsregeln und lernen Sie die dortigen Medien kennen. Achten Sie auf

  • gesetzliche und wettbewerbsrechtliche Bestimmungen,
  • kulturelle, religiöse und traditionelle Gepflogenheiten und Blickwinkel sowie
  • Symbole und Farben. Verschiedene Kulturen bewerten besonders hier sehr unterschiedlich, und die Bedeutungen können stark variieren.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt sind Produktnamen. Was in der einen Sprache klangvoll und positiv besetzt ist, kann in der nächsten eine PR-Katastrophe auslösen. Benennen Sie Ihr Produkt also im Zweifelsfall um, damit es Ihnen nicht geht wie Mitsubishi in Spanien – ein "Pajero" ist dort ein Schimpfwort, und wer will das Modell denn dann schon fahren?