Wie geil ist Geiz? Smalltalk über sinnvolles Sparen

Wo hört sinnvolles Sparen auf? Wo fängt der Geiz an? Diese Frage können Sie wunderbar im Smalltalk erörtern. Diskutieren Sie aber nicht zu verbissen! Ein Schuss Humor würde der Konversation gut tun: So findet der Smalltalk dann auch zu einem versöhnlichen Ende - und kann bei der nächsten Begegnung fortgesetzt werden.

Ausgangspunkt für Ihren Smalltalk: Wo beginnt der Geiz?

Geiz ist als Begriff eindeutig negativ belegt: Er steht als Synonym für Habgier, Egoismus und Hartherzigkeit. Positiv hebt sich die Sparsamkeit vom Geiz ab. Sie wird mit Bescheidenheit, Wirtschaftlichkeit und Preisbewusstsein verbunden. Krankhafter Geiz erhebt das Geld zum Selbstzweck. Gesunder Sparsinn entwickelt auch für andere Werte Bewusstsein.

Was heißt das konkret? Hier sind einige Beispiel: Wer etwa einen Socken stopft, statt ihn wegzuwerfen, ist deswegen noch lange kein Geizkragen. Wer ein Buch kauft, nur weil es einen Euro kostet, schon eher. Das billigste Angebot ist nicht immer auch das preiswerteste. Wer ein Buch kauft, weil es einen Euro kostet und er Bezieher von Hartz IV ist, folgt ökonomischen Zwängen. Er ist kein Geizhals. Oder wie sieht das Ihr Gegenüber im Smalltalk?

Zwei Zitate für Ihren Smalltalk

Bei der Einordnung von Geiz und Sparsamkeit helfen Ihnen und Ihrem Smalltalk-Partner die beiden folgenden Zitate.

  • "Geiz ist eine der unedelsten Leidenschaften des Menschen"!, schrieb gegen Ende des 18. Jahrhundert Adolph Freiherr Knigge. Im Gegensatz dazu stellte er fest: Häusliche Sparsamkeit ist ein Mittel zum Eheglücke.
  • "Sparen ist die richtige Mitte zwischen Geiz und Verschwendung", urteilte Theodor Heuss. Der aus Schwabe stammende Politiker war von 1949 bis 1959 Bundespräsident.

Smalltalk-Beispiel pro Geiz

Was bedeutet dies für den Alltag? Hier ist etwas Diskussionsmaterial, über das Ihr Smalltalk-Gegenüber bestimmt herzlich lachen kann.

Zunächst ein Argument für den Geiz:

  • Der Kabarettist Stephan Bauer kommt wie Theodor Heuss aus Schwaben. Auf der Bühne erzählt er gerne folgende Geschichte. Sie handelt von einem Bekannten, der eine Eigenschaft besitzt, die Schwaben gerne nachgesagt wird: Nach dem Kneipenbesuch möchte sich unser Mann das Geld für ein Taxi sparen. Er ruft beim Pizza-Service an und bestellt eine Margherita. Das Auto lässt er vor der Kneipe vorfahren. Dort steigt er ins Pizza-Taxi ein – und lässt sich gleich nach Hause mitnehmen.

Smalltalk-Beispiel contra Geiz

Zum Schluss noch eine Geschichte, die in die andere Richtung geht:

  • Joe Scott besaß einen kleinen Frisörsalon im kalifornischen Santa Monica. Ein Haarschnitt bei ihm kostete zwölf Dollar, und sein Geschäft lief immer gut – bis eines Tages genau gegenüber seiner Eingangstür die Filiale einer großen Coiffeurkette mit dem Angebot öffnete: "Hier Haarschnitt nur fünf Dollar!" Joe Scott war verzweifelt. Seine Preise derart zu senken konnte er sich nicht leisten. Es dauerte nicht lange, und die erwarteten Folgen traten ein. Bald gab sich der größte Teil von Scotts ehemaliger Kundschaft bei der Konkurrenz die Klinke in die Hand. Seine eigenen Kämme und Scheren setzten allmählich Staub an. Doch dann hatte unser kleiner Frisör eine Idee. Er brachte ein Plakat vor seiner Tür an, das dem von gegenüber recht ähnlich sah – mit leicht veränderter Aufschrift: "Wir bringen Ihren Fünf-Dollar-Haarschnitt wieder in Ordnung!"

Der Tenor der letzten Anekdote: Keinesfalls ist Geld der einzige Wertmaßstab, den man an ein Produkt legen sollte. Diskutieren Sie im Smalltalk darüber. Ohne dabei den Humor zu vergessen!