Weihnachten in Schweden: Traditionen

Tief verschneite Wälder mit roten, einsamen Holzhäuschen, der Rentierschlitten gleitet lautlos dahin... Weihnachten in Schweden, das weckt bei Ausländern märchenhafte Bilder. Bei den Schweden werden vor allem Traditionen wach.

Über das Wetter wird schon Wochen zuvor in den schwedischen Medien spekuliert: Wie stehen die Chancen auf eine weiße Weihnacht? Oft schneit es erst nach den Feiertagen, und inzwischen macht sich auch in Schweden die globale Erwärmung bemerkbar. Doch das Gelingen des Familienfestes hängt davon nicht ab.

Julklapp – Schenken mit Tradition in Schweden

Da sind die Geschenke schon wichtiger, schaut man sich die Massen an, die vor den Festtagen die Kaufhäuser stürmen. „Julklapp“ heißt das Schenken zu Weihnachten. Ursprünglich kommt dieser Name von dem Brauch, bei dem die Jugendlichen zuerst an die Haustür klopften -„klappa“ -, um dann, wenn jemand öffnete, zum Scherz einen Holzscheit oder eine Strohfigur, umwickelt mit einem Reim, ins Haus zu werfen.  

Aus dieser ländlichen Sitte hat sich die heutige Tradition des Schenkens entwickelt. In Schweden bringt der „Jultomte“ die Geschenke am Nachmittag oder am Abend des 24. Dezember. Als sein Vorfahre gilt der heilige Nikolaus. Früher war es der Julbock, ein Ziegenbock, der die Weihnachtsbescherung übernahm.

Er wurde durch eine Strohfigur dargestellt, die ihren Ursprung in der germanischen Religion hat: Sie verkörperte den Donnergott Thor, der um Fruchtbarkeit angerufen wurde.

Weihnachten in Schweden mit Baum und Frühmesse

In Schweden gehören 80 Prozent der Menschen der evangelisch-lutherischen Kirche an. Zwar ergeben Umfragen regelmäßig, dass das Interesse an der Kirche schwindet, aber zu Weihnachten besuchen auch manch sporadische Kirchgänger einen Gottesdienst. Viele gehen zur Frühmesse, die am 25.12. in den frühen Morgenstunden stattfindet.

Auch die Schweden stellen einen geschmückten Weihnachtsbaum auf; ungefähr um 1900 verbreitete sich diese deutsche Sitte. Es gibt den verschiedensten Baumschmuck, mit einigen nationalen Besonderheiten: Häufig sieht man Girlanden mit kleinen Nationalflaggen oder mit essbarem Baumschmuck.

Letzteren essen die Schweden dann spätestens am 13. Januar, bei der Plünderung des Weihnachtsbaumes, bevor sie den Baum entsorgen: Das ist der Tag des Heiligen Knut, der die Weihnachtszeit offiziell beschließt.

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