Was tun bei Winterblues und Depression?

Depression oder Winterblues? Beide haben viele gemeinsame Merkmale wie gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und verändertes Essverhalten. Was Sie in der "lichtschwachen" Jahreszeit gegen einen Winterblues tun können und wie Sie eine Depression erkennen, erfahren Sie in diesem Artikel.

In jüngster Vergangenheit befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa über 1000 Erwachsene in Deutschland, ob ihre Stimmung von der Jahreszeit abhängig sei und ob sich der Einfluss von Wetter und Jahreszeit auf ihr Gemüt auswirke. Mehr als 25% der Befragten äußerten, dass die eigene Gemütsverfassung im Winter schlechter sei als im Frühling oder Sommer.

Wie äußert sich der Winterblues?

Herbst-Winterblues ist eine Erscheinung, die sich auf die Jahreszeit beschränkt, wo die Tage kürzer sind und weniger Licht „konsumiert“ wird.

Die hervorstechenden Merkmale sind:

  • Lustlosigkeit,
  • Stimmungsabfall oder Stimmungsschwankungen,
  • Heißhunger auf Süßigkeiten,
  • Müdigkeit,
  • Antriebslosigkeit.

Manche Experten sprechen hier von einer „saisonal bedingten Depression“. Andere messen dem Winterblues hingegen nicht den Wert einer Depression zu. Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Depressionen. Die Unterscheidungen reichen in der Psychiatrie von der „ängstlichen“ bis hin zur „zirkulären“ Depression. Fast 50 verschiedene Arten der Depression werden heute unterschieden.

Lichteinwirkung verstärkt Produktion der Endorphine

Während der düsteren Jahreszeit bringt Lichtmangel – das ist wissenschaftlich bewiesen – auch hormonelle Veränderungen mit sich. Unser Körper produziert mittels des Lichtes wesentlich mehr Endorphine – also körpereigene Hormone, die euphorisch stimmen und mit morphiumähnlichen Substanzen durchaus verglichen werden können.

Der Neurotransmitter Serotonin wird unter Lichteinwirkung verstärkt produziert, ebenso Melatonin. Diese Neurotransmitter hellen unsere Stimmung auf, sodass wir glücklich und zufrieden sind. Fehlt Licht, dann gibt es ein natürliches Manko an diesen Neurotransmittern. Dies hat wiederum zur Folge, dass unsere Seele leicht aus dem Gleichgewicht gerät.

Was Sie gegen einen Winterblues tun können

Frische Luft bei einem Spaziergang im Hellen, möglichst bei Sonnenlicht, wirkt besser als Antidepressiva. Suchen Sie das Licht, aber bitte nicht im Solarium!

Winterblues oder Depression?

Wenn Ihr Winterblues über einen längeren Zeitraum anhält, sollten Sie überprüfen, ob es sich nicht um eine Depression handelt. Ein typisches depressives Merkmal ist das „Morgentief“. Die Stimmung bessert sich zum Abend hin. Eine Depression muss mindestens 3 Wochen durchgängig anhalten, sonst sind die klinischen Kriterien für diese Erkrankung nicht erfüllt.

Bei schweren Depressionen kann auch eine Suizidgefahr bestehen. Sollten die Betroffenen Selbstmordgedanken und/oder Gemütsschwankungen über einen Zeitraum von mehr als 18 Tagen haben, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Kommt der Allgemeinmediziner nicht weiter, wird der Betroffene an einen Facharzt überwiesen. Scheuen Sie sich also nicht, eigentständig Hilfe aufzusuchen oder einem Betroffenen Hilfe anzubieten.

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