Kennen Sie das auch:
- Sie haben sich über das unaufgeräumte Kinderzimmer geärgert.
- Bei der Heimfahrt drängelt Sie der Hintermann, und das beunruhigt Sie.
- Sie haben einen wichtigen Termin verpasst und Sie machen sich Vorwürfe.
- Ihre Verabredung wurde verschoben und Sie sind traurig darüber.
In diesem Augenblick und vielleicht einige Stunden später, spüren Sie noch diese Emotionen, wie zum Beispiel Ärger, Wut, Schuld, Trauer etc. Doch, wenn Sie eine Nacht darüber geschlafen haben, erinnern Sie sich am nächsten Tag nur noch vom Kopf her, dass Sie ärgerlich, wütend, traurig etc. waren. Jedoch „kocht“ es jetzt nicht mehr in Ihnen.
Warum ist das so? Was ist da passiert?
Im Leben ist eigentlich alles ganz einfach. So hat auch das Leben es so vorgesehen, dass sämtliche emotionale Höhen und Tiefen während des Schlafes vom Gehirn „geglättet, verteilt und archiviert“ werden. Das nennen wir dann eine „positive Stressverarbeitung“.
Stellen Sie sich hierzu folgendes Bild vor:
- Sie haben tagsüber ein unangenehmes Ereignis, z. B. Ärger über das unaufgeräumte Kinderzimmer.
- Dieser Ärger wird nun im Limbischen System (= Gefühlhirn) zwischengelagert.
- Wenn Sie dann schlafen, wird der Ärger mit all seinen Sinneswahrnehmungen (sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen) in das dafür vorgesehene Großhirn (= Denkhirn) umgeschichtet.
Diesen „Umschichtungsprozess“ können wir ganz einfach beobachten. Wenn wir einen Sofaschläfer beobachten, sehen wir oft unter den geschlossenen Augen, wie der Augapfel sich darunter ganz schnell hin und her bewegt, oft sogar verbunden mit Zuckungen am ganzen Körper.
- Wenn dann zum Beispiel der Ärger vom Gefühlshirn in das Denkhirn erfolgreich umgeschichtet worden ist, und wir am nächsten Morgen aufwachen, hat sich der Ärger verändert.
- Dann fühlen wir den Ärger nicht mehr im Körper, sondern wissen nur noch, dass wir uns geärgert haben.
Wenn Sie jedoch nach einem Stresserlebnis die nächsten Tage, Wochen und Monate noch sagen:
- Ich komme nicht darüber weg.
- Es wurmt mich immer noch.
- Es sitzt mir noch in den Knochen.
- Ich bin verletzt worden.
- Das hat etwas in mir kaputt gemacht…
… dann hat Ihr gesunder Schlaf die negativen Emotionen vom Gefühlshirn nicht in das Denkhirn „umschichten“ können. Um unser Gehirn beim Umschichten unterstützen zu können, benötigt es unter anderem einen gesunden Schlaf.
Mit folgenden vier Schritten können Sie Ihren gesunden Schlaf unterstützen:
- früh zu Bett gehen
- mindestens 7 bis 8 Stunden schlafen
- ein geöffnetes Fenster – also viel Sauerstoff
- mit bewusst positiven Gedanken und Gefühlen einschlafen
Folgende sieben Faktoren können einen gesunden Schlaf verhindern:
- regelmäßiger Konsum von Schlaftabletten
- mit Sorgen- und Angstgedanken einschlafen
- später TV-, PC-Konsum
- Elektrogeräte im Bett (elektrischer Wecker, Fernseher, Laptop, Handy etc.)
- geschlossenes Fenster
- spät viel und fettig essen
- viel Alkohol (auch ein sogenannter Schlummertrunk).
Probieren Sie es einfach aus, wie Ihr Gefühlshirn über Nacht Ihre unangenehmen Tagesereignisse zum Denkhirn umschichtet, wenn Sie mehr auf einen gesunden Schlaf achten, eingebettet mit positiven Einschlaf- und Gefühlsgedanken.
In diesem Sinne: Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf!
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