Stress bei der Mithilfe im Haushalt?

Manchmal ist das Familienleben nicht nur schön, sondern auch ganz schön anstrengend. In Deutschland ist es immer noch an der Tagesordnung, dass die Hausarbeit von den Eltern – größtenteils von der Mutter – erledigt wird. Da viele Frauen berufstätig sind, führt die Doppelbelastung zu Stress und Überforderung. Haben Sie auch oft das Gefühl, keine Unterstützung zu haben? Dann schließen Sie doch einen Vertrag mit Ihren Kindern.

Größere Kinder immer wieder zur Mithilfe im Haushalt zu motivieren, kostet Kraft und Nerven. "Kannst du bitte mal…" oder "Mach endlich…" führen selten zum gewünschten Erfolg. Auch die Kinder schätzen diese Art der Kommunikation nicht besonders und stellen gerne die Ohren auf Durchzug. Im ungünstigsten Fall ist ein Streit das Ende vom Lied.

Versuchen Sie es mit einem Vertrag
Wer mit seinen Arbeiten fertig ist, hat seinen Anteil erfüllt und wird nicht weiter in die Pflicht genommen. Natürlich muss es auch, wie bei jedem Vertrag, bestimmte Privilegien geben, die am Ende der erledigten Aufgaben stehen. Dabei ist wichtig, dass diese Belohnungen möglichst schnell "ausgezahlt" werden. Beispiele wären das Kochen des Lieblingsessens, das Anschauen eines Videos oder eine gemeinsame Familienaktivität. Ihr Kind hat sicher eine Menge Ideen. Ebenso wichtig ist es, Konsequenzen aufzuschreiben, die dann eintreten, wenn der Vertrag nicht erfüllt wird. 

Formulieren Sie die Aufgaben konkret. Damit erleichtern Sie die Überprüfbarkeit – nicht nur für sich, sondern auch für Ihr Kind. Auf diese Weise vermeiden Sie den Stress, den es unweigerlich dann gibt, wenn die Ergebnisse Auslegungssache sind. Als Beispiel: Alex räumt bis spätestens 20:00 Uhr den Geschirrspüler aus. 

Ganz wichtig an diesem Vertrag ist, dass er schriftlich festgehalten wird. Wie bei normalen Verträgen, sollte auch jeder, der unterschreibt, ein Exemplar davon bekommen. Damit ist gewährleistet, dass es keinen Stress um die Fakten gibt.

Schließen Sie den Vertrag erst einmal über einen überschaubaren Zeitraum ab. Sinnvoll sind drei oder vier Wochen. In dieser Zeit kann er einem Alltagstest unterzogen und eventuelle Änderungen überlegt werden. Besonders Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren sind gut für einen Haushaltsvertrag zu begeistern.