Warum gibt es Hausaufgaben
Die Hausaufgaben helfen dem Kind, den in der Schule erlernten Stoff zu festigen und zu vertiefen. Mit diesen zusätzlichen Übungen üben die Kinder die Lerninhalte. Dadurch prägt sich der Unterrichtsstoff intensiv ein. Außerdem können die Lehrer erkennen, ob die Kinder die Lerninhalte beherrschen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Kinder die Hausaufgaben möglichst alleine bewältigen.
Wie lange dürfen Hausaufgaben dauern
Es gibt Richtlinien der Kultusministerkonferenz darüber, wie lange Hausaufgaben maximal dauern sollten.
- 1. und 2. Klasse: 30 Minuten
- 3. und 4. Klasse: 60 Minuten
- 5. und 6. Klasse: 90 Minuten
- Ab 7. Klasse: 120 Minuten
Samstag und Sonntag sind hausaufgabenfrei.
Bekommt ein Kind zu viele Hausaufgaben auf, die es in der Zeit nicht bewältigen kann, hilft oft schon ein Gespräch mit dem Lehrer. Diese sind auch nur Menschen. Manchmal schätzen sie die Dauer der Hausaufgaben falsch ein.
Gründe, warum Kinder Hausaufgaben nicht machen
Statt sich an die Hausaufgaben zu setzen, trödeln die Kinder herum oder spielen lieber. Prompt gibt es Streit mit den Eltern. Das erhöht den Frust der Kinder zusätzlich. Hausaufgaben sind für viele Kinder einfach eine unangenehme Aufgabe.
Versuchen Sie deshalb, den Druck von Ihrem Kind zu nehmen. Finden Sie zunächst heraus, warum Ihr Kind die Hausaufgaben ablehnt. Vielleicht wird es von kleineren Geschwistern abgelenkt, die in dieser Zeit lautstark spielen.
Manche Kinder finden einfach nicht den Anfang. Haben sie sich überwunden, arbeiten sie jedoch konzentriert. Wenn Kinder ewig für die Hausaufgaben brauchen, kann es auch daran liegen, dass sie überfordert sind. Aber auch eine Unterforderung langweilt Kinder. Und manchmal gibt es gar keinen besonderen Grund, sondern Ihr Kind findet Spielen einfach interessanter.
Wie Kinder entspannt Hausaufgaben machen
Suchen Sie sich aus den folgenden Ratschlägen passende Alternativen für Ihre häusliche Situation heraus. Denken Sie daran, jedes Kind hat eigene Vorlieben und reagiert unterschiedlich auf Einflüsse. Wenn es die Schularbeiten ordentlich erledigt, brauchen Sie gar nicht viel zu ändern.
- Der richtige Arbeitsplatz: Optimal ist ein eigener Schreibtisch im Kinderzimmer mit viel Platz für Schreibheft und Bücher. Hilfreich ist eine hübsche Schreibunterlage mit einem Lieblingsmotiv, zum Beispiel die vielgeliebte Diddlmaus. Das motiviert Kinder und macht den Schreibtisch gleich viel sympathischer. Spielsachen gehören nicht auf den Schreibtisch, da sie das Kind ablenken. Allerdings hilft es manchen Kindern, sich ein Spielzeug quasi als Anreiz auf den Schreibtisch zu stellen.
- Hausaufgaben mit der Familie: Die meisten Kinder können sich am besten konzentrieren, wenn sie alleine im eigenen Zimmer arbeiten und jede Störungsquelle wie Fernseher und PC ausgeschaltet ist. Aber diese Stille beeinflusst manche Kinder negativ. Wenn Ihr Kind auf jedes Geräusch reagiert und ständig das ruhige Zimmer verlässt, dann ist es von der reizarmen Umgebung überfordert. In diesem Fall hilft es oft, einfach leise Musik im Hintergrund laufen zu lassen.
- Wenn die Geschwister ablenken: Lautstark spielende Geschwister sind eine echte Störungsquelle. Das Kind empfindet es ungerecht, Hausaufgaben zu machen während die Geschwister Spaß haben. Das erscheint ihnen wie eine Bestrafung. Erklären Sie die Hausaufgabenzeit zur Ruhephase für alle Kinder. Kleinere Kinder können ein Bilderbuch anschauen oder ein Bild malen. Manchmal hat Ihr Kind während der Hausaufgaben das Gefühl, etwas Spannendes in der Familie zu verpassen. Solange die Kinder sich nicht gegenseitig ablenken, ist es eine gute Alternative, wenn alle zusammen während der Hausaufgaben in der Küche oder im Wohnzimmer sitzen.
- Der richtige Zeitpunkt: Experten raten ab, dass Kinder sich direkt nach dem Mittagessen an die Hausaufgaben setzen. Eine kleine Pause ist sinnvoll. Praktisch sieht es allerdings meistens anders aus. Hat ein Kind erst einmal mit den Spielen begonnen, hat es noch weniger Lust, sich an die Hausaufgaben zu setzen. Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt entsprechend der Mentalität Ihres Kindes aus.
- Hausaufgaben vergessen: Viele Kinder vergessen ganz einfach, ob sie Hausaufgaben aufhaben. Abhilfe schafft ein Hausaufgabenheft, oder die Kinder markieren mit einem Kreuz die Aufgaben im Heft. Ist die Hausaufgabe erledigt, wird die Markierung ausradiert. Klappt das alles nicht, bitten Sie Ihr Kind, telefonisch bei einem Klassenkameraden nachzufragen.
- Lernschwierigkeiten: Die größten Probleme mit den Hausaufgaben entstehen, wenn Kinder den Unterrichtstoff nicht verstanden haben. Oft fehlt Kindern auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, um die Hausaufgaben zu erledigen. Achten Sie darauf, ob Ihr Kind die Aufgaben überhaupt selbstständig lösen kann. Bestehen die Lernschwierigkeiten nur bei einzelnen Aufgaben, können Sie Ihrem Kind helfen. Zeigt sich allerdings, dass Ihr Kind den Stoff überhaupt nicht verstanden hat, sollte es mit dem Lehrer reden. Viele Lehrer beklagen sich, dass die Kinder im Unterricht nicht zugeben, wenn sie etwas nicht verstanden haben.
- Langeweile durch Unterforderung: Kinder die leicht lernen, fühlen sich von den Hausaufgaben unterfordert. Engagierte Lehrer geben für diese Kinder anspruchsvolle Zusatzaufgaben auf. Ansonsten sind Sie als Eltern gefragt. Leihen Sie sich aus der Bibliothek Rätsel- und Sachbücher aus und erweitern Sie das Hausaufgabenprogramm. Oft reichen schon ein oder zwei zusätzliche Übungen.
- Hausaufgaben auflockern: Tägliche Pflichtaufgaben sind lästig und haben etwas von einer Zwangsmaßnahme an sich. Streit und Schimpfen verschlimmert diesen Eindruck zusätzlich. Versuchen Sie die Hausaufgaben positiv aufzulockern. Ein geeignetes Hilfsmittel sind Rituale, die selbst von pubertierenden Teenagern geliebt werden. Vielleicht gefällt Ihrem Kind, zunächst die Reihenfolge der Hausaufgaben in einem Plan festzulegen. Es macht Spaß, eine erledigte Aufgabe durchzustreichen und ganz nebenbei lernt Ihr Kind, sich die Zeit richtig einzuteilen. Weitere Rituale: Als Energieschub gibt es Obst oder eine kleine Süßigkeit. Das Ende der Hausaufgaben wird mit einem Lieblingsspiel gefeiert.
- Selbstvertrauen stärken mit Lob: Vielen Kinder fällt es schwer, den Anforderungen der Schule zu entsprechen. Es ist wichtig, ihr Selbstvertrauen mit viel Lob zu stärken. Kontrollieren Sie die Hausaufgaben und loben Sie Ihr Kind. Ein pauschales Lob verpufft allerdings rasch. Heben Sie besondere Leistungen oder aber auch den Einsatz Ihres Kindes hervor. Zusätzlich motivieren Sie es, wenn Sie es für richtig tolle Leistungen mit einem Geschenk oder einem Kinobesuch belohnen. Dabei gilt, nicht immer ist die Note entscheidend. Hat sich Ihr Kind ganz besonders engagiert, verdient es unabhängig von der Schulnote Ihre Anerkennung.
Klicken Sie hier für Lerntipps für Ihre Kinder gegen schlechte Noten.
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