So werden Sie im Fall einer Bankenpleite entschädigt

Die Zypernkrise verunsichert viele deutsche Sparer, die Ihr Geld auf ausländischen Tages- und Festgeldkonten angelegt haben. Wie sicher sind die Anlagen? Wie macht man die Entschädigung bei einer Bankenpleite im Ausland geltend?

Geht eine Bank in Deutschland pleite, ist das Verfahren zur Erstattung der Einlagen relativ einfach und geht schnell vonstatten. Müssen Sie die Entschädigung allerdings in einem anderen EU-Land geltend machen, wird es etwas komplizierter und kann länger dauern.

Sind Sie Kunde einer deutschen Bank, erhalten Sie im Pleitefall von der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken automatisch ein Formular, in dem Ihr Guthaben inklusive ausstehender Zinsen eingetragen ist. Wenn Sie den Betrag/die Beträge bestätigen, wird das Geld innerhalb von 20 Tagen auf das Konto überwiesen, das Sie auf dem Formular angeben.

Entschädigung bei Bankenpleite in Deutschland

Die Entschädigungsreinrichtung deutscher Banken (EdB) garantiert Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro. Falls Ihr Guthaben diese Summe übersteigt, leitet die EdB den Fall an den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) weiter. Von diesem erhalten Sie innerhalb von spätestens acht Wochen Ihr Geld. Allerdings nur, wenn die pleite gegangene Bank Mitglied im BdB ist. Ob Ihre Bank Mitglied ist, erfahren Sie auf der Website Ihrer Bank unter den AGBs oder auf der Website des Bankenverbandes.

Einlagensicherung in Großbritannien

Sie haben Geld bei der Bank of Scotland oder Barclays Bank angelegt? Dann unterliegt Ihr Geld im Falle einer Pleite der gesetzlichen britischen Einlagensicherung (SFCS). Der SFCS schickt Ihnen im Pleitefall ein Formular, auf dem Sie den geforderten Betrag und die Kontonummer, auf die das Geld überwiesen werden soll, eintragen. Nach erfolgter Prüfung entschädigt Sie der FSCS innerhalb von 20 Tagen.

Da es sich um englische Banken handelt (auch wenn diese Filialen in Deutschland haben), erfolgt die Entschädigung nicht in Euro, sondern in Pfund. Der Höchstbetrag der Entschädigung beträgt 85.000 Pfund. Wenn die Summe in Euro umgerechnet weniger beträgt als 100.000 Euro, erhalten Sie die Differenz von der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken.

Da die Barclays Bank auch Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken ist, bekommen Sie Ihr angelegtes Geld in voller Höhe zurück. Dazu erhalten Sie von der Bank einen zusätzlichen Antrag. Die Bank of Scotland ist zusätzlich Mitglied im Einlagensicherungsfonds der Privatbanken. Einlagen sind in diesem Fall bis zu einer Höhe von 250.000 Euro abgesichert.

Einlagensicherung in den Niederlanden

Haben Sie ein Tages- oder Festgeldkonto bei einer holländischen Bank (Moneyou, Rabo direct oder Amsterdam Trade Bank)? Im Pleitefall müssen Sie warten, bis die Zentralbank der Niederlande (De Nederlandsche Bank – DNB) das Entschädigungsprozedere festgelegt hat.

Anders als bei den oben genannten Banken erhalten Sie nicht automatisch ein Formular. Die DNB veröffentlicht im Falle einer Insolvenz auf ihrer Website die Adresse, an die Sie Ihren Antrag auf Entschädigung stellen müssen. Wenn Ihrem Antrag stattgegeben wird, erhalten Sie Ihr Geld innerhalb von 20 Tagen zurück.

Allerdings sind Anlagen nur bis zu einer Höhe von maximal 100.000 Euro garantiert. Schauen Sie unter den AGBs Ihrer Bank nach, ob sie zusätzlich Mitglied im deutschen Einlagensicherungsfonds ist. Ist sie Mitglied, erhalten Sie Ihr Geld auf Antrag in voller Höhe zurück. 

TIPP: Legen Sie bei einer ausländischen Bank nie mehr als den Betrag an, den deren staatliche Einlagensicherung im Pleitefall garantiert. In der Regel sind das in Ländern der EU 100.000 Euro.

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