Keine Angst vorm Proktologen!

Viele Menschen haben Angst vorm Proktologen. Was macht der eigentlich genau? Tut das weh? Solche und ähnliche Fragen treiben die Patienten um, wenn eine Untersuchung beim Proktologen nötigt ist. So Mancher drückt sich sogar davor. Dabei ist ein Besuch bei diesem Spezialisten wichtig – und nicht halb so schlimm, wie Sie denken

Untersuchung beim Proktologen – Was passiert da?

Die meisten Patienten, die Angst vorm Proktologen haben, wissen gar nicht genau, was dieser eigentlich macht. Der Proktologe ist ein Facharzt, der sich auf die Erkrankungen des Enddarms spezialisiert hat. Er behandelt also beispielsweise Analfisteln, Ekzeme am After, hilft bei Stuhlinkontinenz und begleitet Patienten mit Krebs im Bereich des Enddarms oder chronischen Darmerkrankungen. Außerdem kann er Ihnen alles Wissenswerte zu Hämorrhoiden vermitteln und diese gezielt behandeln.
Eine Untersuchung beim Proktologen läuft grundsätzlich so ab:

  1.  Sie legen sich seitlich auf eine Liege, ziehen die Beine an und entspannen sich. Einige Proktologen haben dafür auch einen speziellen Stuhl, der dem beim Gynäkologen nicht unähnlich ist.
  2.  Für die Untersuchung verwendet der Facharzt ein Gleitgel. Das enthält mitunter betäubende Wirkstoffe, sodass die Untersuchung maximal unangenehm, aber nicht schmerzhaft ist.
  3.  Mit Hilfe des Gleitgels führt der Proktologe einen Finger für die Tastuntersuchung ein und tastet den Enddarm auf mögliche Veränderungen ab. Bei einer sogenannten Proktoskopie führt er statt des Fingers ein kurzes, bei einer Rektoskopie ein etwas längeres Rohr ein, um die Darmschleimhaut optisch beurteilen zu können.
  4. Darüber hinaus kann der Arzt weitere Untersuchungen vornehmen wie etwa einen Abstrich, um einen Verdacht auf Pilzbefall zu prüfen. Angst, während der Untersuchung beim Proktologen ungewollt Stuhl oder Luft zu lassen, müssen Sie übrigens nicht haben.

Wer wegen Schmerzen Angst vorm Proktologen hat, sollte außerdem wissen: Würde die Untersuchung durch eine Verengung des Afters wirklich schmerzhaft, kann sie der Mediziner auch unter Narkose vornehmen.

Angst vorm Proktologen – Bitte nicht davor drücken!

Manche Patienten haben solche Angst vorm Proktologen, dass sie trotz Überweisung den Facharzt nicht aufsuchen. Andere schieben den Besuch einfach aus Scham vor sich her. In jedem Fall kann die Verzögerung oder gar der Verzicht auf einen solchen Termin ernste Folgen haben. Immerhin ist der Darm ein zentrales, für unsere Gesundheit ungemein wichtiges Organ.

Ist er in seiner Funktion durch eine Erkrankung eingeschränkt, wird die Aufnahme von Nährstoffen oder die Ausscheidung von Abfallstoffen verhindert. Ersteres führt zu Mangelerscheinungen, letzteres sogar zu einer schleichenden Vergiftung.

Außerdem kann sich die Erkrankung, wegen der Sie den Facharzt aufsuchen sollten, mit der Zeit weiter verschlimmern. Das bedeutet zum einen, dass Sie vermehrt und unter immer schwerwiegenderen Symptomen leiden. Zum anderen lassen sich viele Erkrankungen, wie Hämorrhoiden, am Anfang noch recht einfach behandeln. Je länger Sie den Arzttermin herausschieben, umso intensivere und unangenehmere Behandlungsmaßnahmen können notwendig werden – und um eine Untersuchung beim Proktologen kommen Sie in vielen Fällen ohnehin nicht herum. Es ist also besser – und gesünder – sie zeitnah wahrzunehmen.

So normal ist die Untersuchung beim Proktologen

Wenn Sie Angst vorm Proktologen haben oder sich schämen, sollten Sie immer bedenken: Er ist ein Facharzt und beschäftigt sich täglich mit Erkrankungen des Darmes. Für ihn ist eine solche Untersuchung also Routine und völlig frei von Scham oder Vorurteilen.
Zudem ist er geübt darin, Patienten die Angst zu nehmen – wenn Sie ihm die Chance geben und den Arzt auch aufsuchen. Mit Sachlichkeit und Einfühlungsvermögen nimmt er Ihnen die Scheu vor der Untersuchung beim Proktologen. So können Sie sich entspannt behandeln lassen.

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