Haushaltsbuch hat Vorteile
"Ein Haushaltsbuch, wie Oma es führte? Nee, das ist mir zu spießig und altbacken!" hört man allerorts. Über seine Ausgaben Buch zu führen, ist keineswegs spießig – im Gegenteil, es bietet viele Vorteile. Man sieht nicht nur genau, wohin das Geld fließt, sondern man bekommt einen umfassenden Überblick über das zur Verfügung stehende Budget.
Mit ein wenig Zeit und Ausdauer hat man schon nach wenigen Wochen seine persönlichen, fundierten Haushaltszahlen zur Hand. Was man bisher nur schätzen konnte, weiß man nun genau – und man wundert sich zudem, wie viele Einsparpotenziale sich plötzlich aufspüren lassen. Geschickt umgesetzt, kann man so jährlich mehrere hundert Euro einsparen, die man wiederum in eine Reise stecken kann.
Kein Auskommen mit dem Einkommen: Das Haushaltsbuch schafft Abhilfe
Kaum ist das Gehalt Ende des Monats eingegangen, ist in der Regel bereits mehr als die Hälfte des Einkommens weg – für Miete, Strom, Gas, Versicherungen, Telefon/Internet und so weiter. Nimmt man nun seine Kontoauszüge zur Hand, finden sich die Informationen über Einnahmen und Ausgaben, die maßgeblich den Budgetrahmen bestimmen. Dafür benötigt man nicht mehr als ein paar Minuten.
Wer nun ein Haushaltsbuch plant, notiert sich diese Informationen am Ersten jeden Monats unter "Einnahmen" und "feste Ausgaben". Da Miete, Strom usw. allerdings feste Ausgaben sind, müssen sie nicht jeden Monat neu aufgeführt werden. Es reicht vollkommen, sie auf der ersten Seite des Haushaltsbuches zu erwähnen.
Unter "veränderliche Ausgaben" werden die täglichen Ausgaben notiert (Lebensmittel, Café, Kleidung, Kosmetik usw.). Dies erfordert nur wenige Minuten Zeit, man legt damit aber den Grundstein für einen sicheren Umgang mit Geld. Und vor allem wird einem klar, wie viel Geld man im Laufe des Monats für Unnötiges ausgibt.
Wie man es durchhält, ein Haushaltsbuch zu führen
Es ist notwendig, bei jedem Einkauf die Kassenzettel einzustecken und diese zu sammeln. Geht man nur einen Kaffee oder einen Saft trinken oder isst man irgendwo eine Kleinigkeit, notiert man sich den Betrag auf einen Zettel. Am besten ist es, die Beträge von den Kassenzetteln gleich am Abend ins Haushaltsbuch zu übertragen, denn bleiben sie erst einmal bis zum Wochenende liegen, vergeht einem meistens die Lust.
Das Haushaltsbuch sollte stets in Griffweite liegen – vorzugsweise auf dem Schreib- oder Esstisch – so wird man täglich daran erinnert, die Ausgaben einzutragen. Schon bald stellt sich Routine ein, so dass die Einträge zum täglichen Bestandteil werden.
Wichtig ist am Anfang, sich ein Mindestziel zu setzen. Nach zwei Monaten kann man schon vergleichen, nach drei und mehr Monaten lassen sich die "teuren Monate" oder besondere Schwankungen besser erkennen.
Mit dem Haushaltsbuch Budget und Saldo ermitteln
Wie bereits erwähnt besteht der erste Schritt in der Anlage eines Haushaltsbuches darin, die Einnahmen sowie die festen Ausgaben zu ermitteln, wobei die Kontoauszüge helfen. Dann wird gerechnet: Einnahmen – feste Ausgaben = Budget. Dieses Budget steht für die veränderlichen Ausgaben (Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik, Freizeit usw.) zur Verfügung, die nun täglich ins Haushaltsbuch eingetragen werden.
Am letzten Tag des Monats werden die veränderlichen Ausgaben addiert, vom Budget abgezogen und so der Monatssaldo ermittelt. Dieser sollte idealerweise positiv sein, denn so kann man finanzielle Rücklagen bilden – zum Beispiel für Neuanschaffungen, Reparaturen oder Reisen. Die Rücklagen "parkt" man am besten auf einem Tagesgeldkonto, denn so hat man jederzeit Zugriff und bekommt Zinsen dazu.
Chinesische Tagebücher eignen sich gut als Haushaltsbücher, praktischer sind jedoch bereits "fertige" Haushaltsbücher mit übersichtlichen Tabellen und Spalten, die es bei Amazon oder Weltbild zu kaufen gibt. Sehr praktisch ist auch das Haushaltsbuch, das es kostenlos beim Sparkassenverband gibt. Man kann Haushaltsbücher aber auch im Internet herunterladen und online führen.