EPO-Doping

Das Dopingmittel EPO wirkt leistungssteigernd und war in den 1990er Jahren kaum nachweisbar. Daher wurde es vor allem im Radsport flächendeckend eingesetzt. Das zeigen heute zahlreiche Doping-Geständnisse von ehemaligen Profis. Doch was ist EPO.

EPO ist etwas ganz natürliches. Es handelt sich dabei nämlich um ein Hormon, welches auch vom Menschen überwiegend in der Niere produziert wird. Es ist verantwortlich für die Neubildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark.

Doping: Warum gibt es eigentlich EPO?
Der Körper eines gesunden Menschen deckt den eigenen EPO-Bedarf selbst. Es gibt aber Menschen, die an einer Blutarmut leiden. Bei einer Leukämie zum Beispiel wird das Knochenmark durch Chemotherapie oder Bestrahlung zerstört und es kommt zu einem EPO-Defizit. Aus diesem Grund hat die Pharmaindustrie künstliches EPO entwickelt.

Für einen Nieren- oder Krebskranken ist es lebenswichtig, damit der Körper genug rote Blutkörperchen bildet. Diese roten Blutkörperchen sind nämlich für den Sauerstofftransport im menschlichen Körper verantwortlich. Und genau hier setzt EPO-Doping an. Hat ein Mensch mehr rote Blutkörperchen, kann er auch mehr Sauerstoff transportieren und seine Muskeln besser versorgen.

EPO-Doping seit 2000 direkt nachweisbar
Diese Vorzüge haben anfänglich vor allem Ausdauersportler für sich entdeckt und EPO zur Leistungssteigerung eingesetzt. Seit 1990 steht EPO allerdings auf der Dopingliste. Da es lang keinen validen Nachweis für künstliches EPO gab, hat die WADA einen Grenzwert für den Hämatokritwert (Verhältnis zwischen festen und flüssigen Bestandteilen) im Blut festgelegt.

Seit 2000 lässt sich EPO direkt im Urin feststellen. Damit stieg auch das Risiko von Sportlern des EPO-Dopings überführt zu werden. Daher sind viele Sportler dann auf andere Medikamente umgestiegen. Letztlich sind die Hersteller von Doping-Mitteln den Fahndern immer einen Schritt voraus.

Risiko: EPO-Doping und Thrombose
Ganz ungefährlich ist das Doping mit EPO übrigens nicht. Durch die Einnahme steigt der Hämatokritwert und damit auch das Risiko, dass es zu Verklumpungen im Blut kommt (Thrombose). Das wiederum erhöht das Risiko, einen Herzinfarkt oder Hirnschlag zu erleiden.