Energiesparlampen-Test: Ergebnisse (Teil 2)

Energiesparlampen-Test  der Stiftung Warentest
Laut Energiesparlampen-Test der Stiftung Warentest besteht kein Grund, die Glühbirne weiterhin zu nutzen, da diese technisch überholt ist. Denn im Vergleich mit den Energiefressern wandeln Energiesparlampen nicht nur fünf, sondern 25 Prozent der eingesetzten Energie in Licht um. Die höheren Anschaffungskosten sind also bereits nach einem Jahr durch den geringeren Stromverbrauch ausgeglichen.

Die positive Energiebilanz der Energiesparlampe wird auch dadurch nicht geschmälert, dass ihre Produktion aufwändiger ist und dabei mehr Energie verbraucht wird, denn Energiesparlampen haben im Vergleich zu Glühbirnen eine viel höhere Lebensdauer.

Energiesparlampen-Test: Qualität entscheidet
Im Energiesparlampen-Test der Stiftung Warentest schneiden insbesondere die Markenprodukte von Megaman, Osram und Philips gut ab. Gegenüber einer herkömmlichen 60-Watt-Glühbirne spart die Megaman Compact Globe 11 W (Gesamtnote 1,8) bei 10.000 Betriebsstunden 100 Euro ein. Die Philips G 120 Soft White 20 W (Gesamtnote 2,2) spart im Vergleich zu einer 100-Watt-Glühbirne sogar 177 Euro.

Die Brenndauer der meisten Energiesparlampen liegt bei 10.000 Stunden und mehr. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Glühbirne hält durchschnittlich 1.000 Stunden – dieser Punkt geht also eindeutig an die Energiesparlampe.

Insbesondere bei der Brenndauer gab es im Energiesparlampen-Test allerdings gravierende Unterschiede. Während die Markenprodukte teilweise über 19.000 Stunden durchhielten, ging bei den Energiesparlampen von Aldi (Varilux: Gesamtnote 2,8), IKEA (GSU 111: Gesamtnote 3,1) oder OBI (CMI: Gesamtnote 3,6) schon deutlich früher das Licht aus – im letzteren Fall nach gerade mal 3.526 Brennstunden.

Energiesparlampen-Test: Lebensdauer und Helligkeit 
Energiesparlampen verlieren mit zunehmender Lebensdauer an Helligkeit – dies ist für das menschlicher Auge jedoch meistens kaum wahrnehmbar. Trotzdem sprechen die Ergebnisse im Energiesparlampen-Test auch hier deutlich für die Markenprodukte: Während die billige Elektronische Energiesparlampe 7 W von Sacom (Gesamtnote 5,0) nach 10.000 Stunden Brenndauer 40 Prozent ihrer Helligkeit verloren hatte, ließ die Philips Genie ww 8 W (Gesamtnote 1,8) lediglich um 5 Prozent nach.

Ein Problem bei vielen Energiesparlampen ist bekanntlich, dass sie nach dem Einschalten zeitverzögert angehen und nur langsam hell werden. Bei den meisten Energiesparlampen vergeht bis zum ersten Aufleuchten durchschnittlich eine halbe bis eine Sekunde, bis zur Erreichung der vollen Helligkeit dauert es eine bis anderthalb Minuten. Doch auch in puncto Startzeit konnte das Modell Genie ww 8 W von Philips im Energiesparlampen-Test überzeugen. Ebenso wie die Osram Dulux Superstar Globe 21 W (Gesamtnote 1,9) erreicht die Energiesparlampe sehr schnell ihre volle Helligkeit. Ein negatives Beispiel ist dagegen die Sparsam 7 W von IKEA (Gesamtnote 2,5): Sie benötigt fast zwei Minuten, bis 80 Prozent ihrer Helligkeit erreicht sind.

Energiesparlampen-Test: Schadet häufiges Ein- und Ausschalten?
Auch für häufiges Ein- und Ausschalten sind manche Energiesparlampen nicht geeignet und können dadurch schneller kaputt gehen. Keine Gefahr besteht jedoch bei Energiesparlampen, deren Elektroden vorgeheizt werden. Im Energiesparlampen-Test waren das neben den bereits genannten Modellen Philips G 120 Soft White 20 W, Philips Genie ww 8 W und Osram Dulux Superstar Globe 21 W die Megaman DorS Dimming 20 W (Gesamtnote 2,6), die Megaman Compact Reflector R50 7 W (Gesamtnote 2,5) und die Osram Dulux EL Dimmable 20 W (Gesamtnote 2,5). Auch wenn sich die Startzeit dieser Modelle durch den „Warmstart“ um einen Sekundenbruchteil verzögert, sprechen doch die Schaltfestigkeit und damit die lange Haltbarkeit eindeutig für sich.

Im Energiesparlampen-Test der Stiftung Warentest hielten die besten Modelle 210.000 Schaltzyklen durch, die ohne „Vorheizung“ lediglich 3.000 bis 10.000. Ob Sie allerdings unbedingt schaltfeste Energiesparlampen „mit Vorheizung“ benötigen, hängt auch von deren Einsatzort ab. Da Sie sich in Küche oder Wohnzimmer in der Regel länger aufhalten, werden die Lampen hier nicht so oft ein- und ausgeschaltet wie beispielsweise im Bad, Treppenhaus oder Keller.

Energiesparlampen-Test: Kritik an der Energiesparlampe
Die Zeitschrift OKÖ-TEST gelangte in ihrem Energiesparlampen-Test zu ganz anderen Ergebnissen als die Stiftung Warentest (ÖKO-TEST Ratgeber Bauen, Wohnen, Renovieren, März 2009). Das kritische Fazit: „Die Einsparmöglichkeiten von Energiesparlampen sind viel geringer als versprochen. Zudem erzeugen die Öko-Leuchten Elektrosmog und eine schlechte Lichtqualität.“

Laut ÖKO-TEST trägt das Verbot von Glühbirnen also gar nicht so viel zum Energiesparen bei, wie man vielleicht erwarten würde. Das Magazin bezweifelt deshalb den Sinn der EU-Verordnung, da andere technische Geräte im Haushalt wie Kühlschränke oder Fernseher viel größere Stromfresser sind. Trotzdem weißt ÖKO-TEST darauf hin, dass laut Deutscher Energieagentur (Dena) durch einen kompletten Austausch aller Glühbirnen gegen Energiesparlampen in Deutschland pro Haushalt sechs Prozent des Strombedarfs eingespart werden könnten.

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht bei der Ökobilanz der Energiesparlampen noch Verbesserungspotential und fordert von den Herstellern eine Reduktion des Quecksilbergehalts. Der BUND schlägt außerdem vor, für Energiesparlampen ein Rücknahme-System wie bei Batterien einzuführen und weist auch auf das angebliche unterschätzte Thema Elektrosmog hin.

Die Stiftung Warentest konnte in ihrem Energiesparlampen-Test allerdings keine wissenschaftlichen Belege für eine Gesundheitsbeeinträchtigung durch elektromagnetische Bestrahlung finden. Vielmehr verweist sie in diesem Punkt auf das Bundesamt für Strahlenschutz, das den Einsatz von Energiesparlampen  im Haushalt für unbedenklich hält.

Neben Unterschieden in der Prüfmethodik gibt die Stiftung Warentest als Grund für die Differenzen zwischen den Ergebnisse an, dass im Energiesparlampen-Test von ÖKO-TEST relativ viele billige Produkte getestet wurden, die ja auch bei der Stiftung Warentest deutlich schlechter abgeschnitten haben.

Energiesparlampen-Test: Fazit
Der Energiesparlampen-Test hat ergeben, dass weder das enthaltene Quecksilber noch die aufwändigere Herstellung der positiven Oköbilanz der Energiesparlampen schaden können. Sie sind deutlich weniger umweltbelastend und in ihrer Energieeffizienz laut Stiftung Warentest vier- bis fünfmal besser als Glühbirnen. Insgesamt gesehen ersetzt eine Energiesparlampe durch ihre weitaus längere Lebensdauer zehn bis fünfzehn Glühbirnen.

Zudem hat der Energiesparlampen-Test gezeigt, dass es sich empfiehlt, etwas mehr in Energiesparlampen zu investieren. Letztlich zahlt es sich nämlich in zweifacher Hinsicht aus, bei Energiesparlampen auf Markenware zurückzugreifen: Sie sparen auf Dauer nicht nur Energie, sondern auch Geld. Außerdem gilt: Je höher die Qualität der Energiesparlampe, desto höher die Ökobilanz – und diese können Sie als Verbraucher durch eine ordnungsgemäße Entsorgung sogar noch steigern.