Ein Spaziergang: Der optimale Schutz fürs Herz

Sport und Bewegung ist gut für das Herz. Denn wie jeder Muskel wird auch der Herzmuskel trainiert, ist leistungsstärker und weniger anfällig. Auch nach einem Herzinfarkt kann man durch regelmäßige Bewegung sein Herz stärken. Dafür muss man keine sportliche Höchstleistung bringen.

Statt beim Joggen zu schwitzen oder schwere Gewichte zu stemmen, ist ein entspannter Spaziergang genau das Richtige für das Herz. Besonders nach einer überstandenen Herz-Kreislauf-Krankheit stärkt das gemütliche Gehen das Herz besser, als kurze schnelle Übungen. Wichtig ist vor allem, sich regelmäßig zu bewegen.

Um sich auch im Alter vor einem Herzinfarkt zu schützen, raten US-Wissenschaftler der Universität von Vermont regelmäßig und ausdauernd zu trainieren. Das bedeutet aber nicht, dass Sie bis zur Erschöpfung rennen oder Radfahren müssen.

Bei der Studie mussten die Teilnehmer fünf bis sechsmal pro Woche rund 45 bis 60 Minuten gemütlich spazieren gehen. Dadurch nahmen sie deutlich ab und senkten zusätzlich das Risiko einer Herz-Kreislauf Erkrankung.

Doppelter Gewichtsverlust

Ein längerer, dafür langsamer Spaziergang ist nicht nur weniger anstrengend, er reduziert das Herzinfarkt-Risiko auch deutlicher als die intensiven Sporteinheiten, beispielsweise auf dem Fahrrad oder dem Rudergerät. Laut Forschungsergebnissen nahmen die Patienten durch die ruhigen Bewegungen doppelt so viel ab und senkten den Körperfettanteil deutlicher. Außerdem wurde die Insulinsensitivität deutlich besser. Diese Insulinsensitivität ist ein deutliches Warnzeichen für eine drohende Diabetes-Erkrankung.

Das entspannte Training ist deutlich weniger anstrengend. Dafür ist es etwas zeitintensiver. Gerade nach einem Herzinfarkt sollte man sein Herz aber nicht allzu sehr herausfordern. Ein langer Spaziergang ist daher besser geeignet, das drohende Risiko eines Re-Infarkts zu senken, als joggen oder Radfahren.

Ein Spaziergang senkt 10 Herzinfarkt-Risikofaktoren

Das gesenkte Herzinfarkt-Risiko ist aber nicht der einzige Vorteil. Nach fünf Monaten zogen die Forscher ein Fazit. Und dieses fiel deutlich zugunsten des langsamen Spaziergangs aus.

Durch die langsame Einheit verbrannten die Testpersonen pro Woche zwischen 3.000 und 3.500 Kilokalorien; die Intensiv-Sportler, die jede Woche drei rund 25 bis 40-minütige Einheiten absolvierten, verbrannten pro Woche nur 700 bis 800 Kilokalorien. Außerdem sanken die Werte bei 10 Risikofaktoren für einen Herzinfarkt deutlicher. Dazu gehören neben der Insulinsensitivität die Cholesterinwerte und der Blutdruck. Zudem verbesserten sich Herz- und Lungenfunktionen. Zudem nahmen die Geher im Vergleich zu den Joggern neun statt vier Kilogramm ab.

Das Gehen ist nicht nur weniger anstrengend, da viele Herzinfarkt-Patienten bereits unter Diabetes und Übergewicht leiden, ist die „neue“ Therapie für sie auch leichter einzuhalten als ein anstrengender Sport.

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