Charles Ponzi – Ein historischer Schwindler
Der wohl berühmteste Börsenbetrüger hieß Charles Ponzi. Mit einem Schneeballsystem prellte der Betrüger rund 40.000 Anleger. Sein Vorgehen war simpel: Ponzi setzte auf die Gier der Anleger. Er versprach seinen Kunden innerhalb von nur 45 Tagen mit Währungsspekulationen 50% Rendite. Wer sein Geld 90 Tage anlegte, sollte 100% bekommen. Da die Zinsen zunächst gezahlt wurden, verlangten viele Investoren ihr Geld nach den ersten 90 Tagen gar nicht erst zurück.
Ponzi gründete für seinen Betrug in Boston die Securities Exchange Company und wollte offiziell mit diesem Unternehmen Währungsdifferenzen in Europa und Amerika ausnutzen. Von den gutgläubigen Anlegern wurde er Anfang der 1920er Jahre mit Geld überschüttet. Was die Anleger jedoch nicht wussten: Ponzi zahlte das von den Kunden zurückgeforderte Geld mit den Einlagen neuer Kunden.
Das Ende des Ponzi-Betrugs
Solange neue Investoren mehr Geld brachten, als die Alt-Investoren zurückforderten (inklusive Zinsen), blieb der Betrug unbemerkt. Als dann aber die ersten Anleger ungewöhnlich lange auf ihr Geld warten mussten, wurden auch die anderen misstrauisch und wollten das Geld wieder abziehen. Wie so oft war es dann aber schon zu spät. Das Geld war weg. Ponzi machte sich gar nicht erst die Mühe, im großen Stil die wenig lukrativen Währungsdifferenzen auszunutzen. Das Geld der Anleger wurde direkt abgezweigt.
Der Betrug flog auf und Ponzi hatte von den rund 15 Mio. Dollar, die ihm die Anleger anvertrauten, nur noch 1,5 Mio. Dollar. Ponzi wurde in den USA verurteilt und nach seiner Haftstrafe nach Italien abgeschoben. Faschistenführer Benito Mussolini beauftragte ihn mit der Leitung einer italienischen Airline in Brasilien, wo er allerdings entlassen wurde. Er verstarb 1949 verarmt in Rio. Noch heute ist dieses Schneeballsystem – mit neuem Anlegergeld Alt-Investoren auszuzahlen – als "Ponzi-Spiel" bekannt.